Ort, Datierung
Afrika, Togo, Amlamé (Amelame), bis 1900
Abmessungen
32 x 59 x 39 cm
Inventarnummer
MAf 03547
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.
Der Stuhl wurde aus Holz hergestellt, grau gefärbt und die "Sitzfläche" mit hellbraunem Fell bezogen und mit Kaurischneckengehäusen verziert. Es hängen an vier Stellen textile Schnüre mit Amuletten aus Kaurischneckengehäusen, Kalebassen, Hörnern und Ringe aus Tierhaut am Hocker. Es handelt sich um einen sakralen Gegenstand eines Priesters oder Königs. (Dr. Ohiniko M. Toffa) Das Ritualobjekt ähnelt den königlichen Stühlen aus Togo, Ghana und Bénin. Diese heißen a-zinkpo in Fongbe und djan in Gungbe. Es wurde eventuell dafür verwendet, um die Kraft des Jägers zu verstärken und eine erfolgreiche Jagd zu haben. (Dr. Emery P. Effiboley) Adolf Diehl (1870-1943) war einer der erfolgreichsten privaten unabhängigen „Ethnographica-Sammler“. Er war ca. 1890-1911 in den damals deutschen Kolonialgebieten Togo und Kamerun. Als Händler der Handelsgesellschaft Wölber und Brohm an der Küste Togos hatte Diehl Kontakte, über die er sich Objekte aneignen konnte, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Er reiste v.a. in Süd- und Zentraltogo, eignete sich währenddessen Objekte an oder erwarb diese von anderen Kolonisatoren. Er ließ aber vermutlich auch bei Kunsthandwerker*innen in großem Umfang kulturelle Artefakte für den Verkauf anfertigen. (Brandstetter 2021; Horstmeier 2020; Linden-Museum Stuttgart 2018; Sebald 2014) Gerade bei geheimen/ heiligen Objekten und denen, die hochrangigen Personen gehörten, ist es wahrscheinlich, dass diese den Menschen gegen ihren Willen entwendet worden sind. Laut Katalogzettel soll der Stuhl in Jägerwohnungen aufgestellt worden sein und als Opferstuhl gedient haben. Er wurde den Ewe zugeordnet und soll aus Amlamé, als Amelame notiert, stammen, wo sich Diehl anscheinend mind. drei Stühle angeeignet hat. Amlamé hieß damals Emla in Akposse und liegt zwischen Atakpamé und Kpalimé. Im Jahr 1900 verkaufte Diehl den Stuhl an das Museum. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 04.01.2023)
Der Stuhl wurde aus Holz hergestellt, grau gefärbt und die "Sitzfläche" mit hellbraunem Fell bezogen und mit Kaurischneckengehäusen verziert. Es hängen an vier Stellen textile Schnüre mit Amuletten aus Kaurischneckengehäusen, Kalebassen, Hörnern und Ringe aus Tierhaut am Hocker. Es handelt sich um einen sakralen Gegenstand eines Priesters oder Königs. (Dr. Ohiniko M. Toffa) Das Ritualobjekt ähnelt den königlichen Stühlen aus Togo, Ghana und Bénin. Diese heißen a-zinkpo in Fongbe und djan in Gungbe. Es wurde eventuell dafür verwendet, um die Kraft des Jägers zu verstärken und eine erfolgreiche Jagd zu haben. (Dr. Emery P. Effiboley) Adolf Diehl (1870-1943) war einer der erfolgreichsten privaten unabhängigen „Ethnographica-Sammler“. Er war ca. 1890-1911 in den damals deutschen Kolonialgebieten Togo und Kamerun. Als Händler der Handelsgesellschaft Wölber und Brohm an der Küste Togos hatte Diehl Kontakte, über die er sich Objekte aneignen konnte, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Er reiste v.a. in Süd- und Zentraltogo, eignete sich währenddessen Objekte an oder erwarb diese von anderen Kolonisatoren. Er ließ aber vermutlich auch bei Kunsthandwerker*innen in großem Umfang kulturelle Artefakte für den Verkauf anfertigen. (Brandstetter 2021; Horstmeier 2020; Linden-Museum Stuttgart 2018; Sebald 2014) Gerade bei geheimen/ heiligen Objekten und denen, die hochrangigen Personen gehörten, ist es wahrscheinlich, dass diese den Menschen gegen ihren Willen entwendet worden sind. Laut Katalogzettel soll der Stuhl in Jägerwohnungen aufgestellt worden sein und als Opferstuhl gedient haben. Er wurde den Ewe zugeordnet und soll aus Amlamé, als Amelame notiert, stammen, wo sich Diehl anscheinend mind. drei Stühle angeeignet hat. Amlamé hieß damals Emla in Akposse und liegt zwischen Atakpamé und Kpalimé. Im Jahr 1900 verkaufte Diehl den Stuhl an das Museum. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 04.01.2023)
Kultureller Kontext
Ewe (Erwerbung)
Reproduktion
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