Die Darstellung einer antiken Kampfszene vereint Motive, die offenbar auf eine nicht erhaltene Fassadenmalerei Polidoro Caldaras in Rom zurückgehen. Einzelne Figuren und Figurengruppen sind auch in anderen Zeichnungen überliefert. Monroe Warshaw erkannte die besonders enge motivische und stilistische Übereinstimmung mit einem Blatt in Privatbesitz, das der gebürtige Basler Joseph Heintz d. Ä. 1585 in Rom signiert hat (Email, 2021; zu dem Vergleichsblatt siehe Ausst.-Kat. Augsburg 2012, S. 106 f., Nr. 42). Bereits Konrad Oberhuber vermutete die Entstehung der Dresdner Zeichnung in Heintz’ Umkreis (Notiz auf dem Albumblatt, undatiert). Peter Prange entdeckte schließlich die Reste einer Signatur des Künstlers in der linken Hälfte des Blattes, sodass hier – wie auch Gode Krämer annimmt – ebenfalls von einer eigenhändigen Fassung auszugehen ist (Email von Gode Krämer, 2021). Jürgen Zimmer bestätigte schließlich, dass es sich um eine eigenhändige, um 1585/86 in Rom entstandene Zeichnung des Künstlers handelt (Email, 2021). Mit Inv.-Nr. Ca 11/027, C 200 und C 201 besitzt das Dresdner Kupferstich-Kabinett noch drei weitere Zeichnungen von Heintz nach römischen Fassadenmalereien Polidoros.

(09.04./16.04./20.04./04.06.2021, Gudula Metze)

In Bearbeitung im Rahmen des Katalogisierungsprojekts zu den italienischen Zeichnungen des 16. Jh. (zu den bisher in der Online Collection veröffentlichten Zeichnungen in Kartenansicht)

Im Studiensaal des Kupferstich-Kabinetts besteht die Möglichkeit, sich Werke aus dem Bestand der Sammlung vorlegen zu lassen. Einige besonders empfindliche Objekte können nur nach vorheriger Absprache und Genehmigung vorgelegt werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter KK.Studiensaal@skd.Museum.