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Bruno Wünsch (zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Neffen auch „senior“ genannt) stammte aus einer der ältesten sächsischen Puppenspielerfamilien. Johann Gottfried Wünsch (1746-1794) hatte von Oberlichtenau bei Chemnitz aus mit seinen Puppen das Erzgebirge bereist. Seine Nachfahren reisten im Winter als Marionettenspieler und im Sommer als Seiltänzer. Die Brüder Bruno Wünsch (1863-1943) und Albert Wünsch (1857-1944) heirateten die Schwestern Fanny und Franziska Bonneschky aus einer bekannten Dresdner Puppenspielerfamilie. Um 1885 trennten sie sich. Albert reiste fortan von Meißen, Bruno von Riesa aus durch Ost- und Mittelsachsen. Große Teile des Theaters von Bruno Wünsch mit seiner hochwertigen Theatermalerei befinden sich heute in der Puppentheatersammlung.

Traditionelle Marionettenspieler des späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfügten gewöhnlich über ein Repertoire von einhundert bis zweihundert Puppenspielen. Zugleich besaßen sie aber abgesehen von Zwergen, Teufeln, Skeletten und Tierfiguren gewöhnlich nur 30 Marionettenkörper und etwa 50 bis 60 Wechselköpfe. Daher wurden die Figuren vor jeder Vorstellung aus einem großen Bestand von Kostümen und Perücken neu ausgestattet und hergerichtet. Dafür musste der größte Teil der Marionettenfäden aus Schusterzwirn entfernt werden. Teilweise gab es an den Fadenenden Haken oder diese bildeten eine Schlaufe, so dass das Umkleiden rasch von statten ging. Die Kleidung wurde mit Stecknadeln am Körper befestigt und nach der Vorstellung wieder entfernt. Auf die Qualität der meist selbstgefertigten Kleidung, ihren Zustand, die Reinlichkeit und die Bühnenwirkung durch aufwendige Stickereien wurde viel Wert gelegt. Ein guter Fundus besaß gewöhnlich mehrere hundert Kostümteile.
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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