Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2215
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
30 x 41,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2215
1869 hat Carus dieses späte Gemälde zusammen mit dem malerisch frappierenden Frühwerk »Frühlingslandschaft im Rosenthal bei Leipzig« der Dresdener Galerie aIs Vermächtnis hinterlassen. Ein von Motiv und Komposition her vergleichbares, allerdings im Format noch etwas größeres Bild von Carus, »Mondnacht im Schilf«, entstanden wohl um 1834/35, gehörte ehemals zur Sammlung Johann Friedrich Lahmann in Dresden und verbrannte 1931 im Münchener Glaspalast. Während Carus dort in einer stärker wirklichkeitsorientierten, die einzelnen Formen der Vegetation ebenso wie die Wolkenbildungen am nächtlichen Himmel genau beobachtenden Malerei gesuchte Naturnähe deutlicher in den Vordergrund stellte, werden hier die Detailformen mehr im Sinne einer geschlossenen Wirkung zusammengefasst, sodass der Eindruck des Stimmungshaften dominiert. Paul Ferdinand Schmidt hat 1928 über Gemälde wie dieses von Carus gesagt: »Die Exaktheit seiner Beobachtung einte sich mit seinem ungemein regen Gefühl für das Seelisch-Gefühlte in nächtlicher Erscheinung" (Schmidt 1928, S. 77). Die Stille der Natur, das lautlose Ziehen der Wolken und das Spiel des Mondlichtes auf den sanft kräuselnden Wellen werden mit sichtlicher Empfindungsbereitschaft wahrgenommen Das unbestimmte Dunkel um den Weiher herum erscheint geheimnisvoll und anziehend zugleich, in der Abgeschiedenheit des Ortes wird auch eine Suche nach Geborgenheit spürbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das Gemälde zu den zäh l reichen vermissten Werken der Dresdener Gemäldegalerie, konnte jedoch 1964 in die Sammlung zurückgeführt werden. Nach einer glaubwürdigen Überlieferung hat Carus diese stimmungsvolle kleine Mondscheinlandschaft im Jahre 1859, also im Alter von bereits 70 Jahren, geschaffen. Das Bild gehört somit zu den spätesten unter den zeitlich genauer einzuordnenden Arbeiten des Malers. Der große Umfang des künstlerischen Œuvres, das der Arzt und Naturwissenschaftler, Schriftsteller und Philosoph Carl Gustav Carus hinterlassen hat, bleibt bis heute erstaunlich. lm Jahre 1858, aIso etwa zur Entstehungszeit des Bildes, schrieb der Maler Friedrich Preller d.Ä. in einem Brief: »Wie man u.a. die Zeit ausnützen kann, muß man von ihm lernen. Denken Sie, daß er als Dilettant vielleicht mehr ausgeführte große und kleine Bilder gemalt hat, als ich, Hunderte großer Zeichnungen in Kohle gefertigt hat und alles dies weit über den gewöhnlichen Dilettantismus weg geht. Mir gehört Carus schon von dieser Seite unter die seltensten Menschen« (zit. nach Jansen 1986,5.29).
(Gerd Spitzer: 2009)

Erworben 1869 als Vermächtnis des Künstlers; 1937 als Leihgabe an den Rat der Stadt Zittau; seit 1945 vermisst; 1963 von Hans Joachim Neidhardt im Stadtmuseum Zittau entdeckt, wo das Gemälde bereits inventarisiert war; die Rückführung erfolgte im Mai 1964.
s. Kat. „Zurück in Dresden. Ehemals vermisste Kunstwerke Dresdener Museen“. Dresden/Eurasburg 1998; S. 142:

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