Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2197 C
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
54 x 72 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2197 C
Schiffe am Meeresufer und auf die weite See hinausfahrend, wie sie dem gebürtigen Küstenbewohner von Kindheit an vertraut waren, gehörten zum bevorzugten Themenkreis der Bildkompositionen Friedrichs. Dem Symbolcharakter seiner Landschaftsdarstellungen gemäß sind auch in die Seestücke des Malers Gleichnisse menschlichen Lebens einbegriffen. Segelboote begeben sich aus dem schützenden Hafen hinaus auf die gefahrvolle »Lebensfahrt« und kehren schließlich am Ende dieser Fahrt zu dem bergenden Ort ihrer Herkunft zurück. Die im Bilde dargestellte Küstenpartie erinnert nach Helmut Börsch-Supan an den Greifswalder Bodden mit der Mündung des kleinen Flusses Ryck, in den gerade ein Segelboot dem Hafen zu einfährt. Hiermit korrespondiert die friedvolle Abendstimmung, die über der Szene liegt. Sie erhält ihre Steigerung durch die Verbindung des gedämpft-kühlen Mondlichtes, das den weiten Nachthimmel wie aus imaginärer Lichtquelle erhellt, und sich auf der ruhigen See schimmernd spiegelt, mit dem wärmeren, aber dagegen verschwindend kleinen Licht des Feuers, das die beiden Menschen am Meeresufer entfacht haben. Eine zeitgenössische Beschreibung des Bildes bemerkte, dieses Licht erst diene dazu, »die Dunkelheit sichtbar zu machen« (zit. Nach Börsch-Supan/Jähnig 1973, S. 116). Anders als in den Bildkompositionen Friedrichs mit jenen Rückenfiguren, die stellvertretend für die Anschauungen und Empfindungen des Betrachters in eine weite Ferne hinaus blicken, stehen die beiden Männer hier, abgeschirmt gegen den Fernraum noch durch die aufgespannten Netze, dem Bildbetrachter frontal zugewandt, und dabei genau unterhalb des einlaufenden Segelbootes, das die schwedische Fahne trägt. Auffällig ist auch der große Anker, Zeichen der Hoffnung, der links neben ihnen am Ufer liegt. Obwohl das 1831 bei der Dresdener Akademie- Ausstellung unter dem Titel »Meeresufer, Mondschein« gezeigte, und im selben Jahr vom Sächsischen Kunstverein angekaufte Gemälde zu jener Zeit in der »Bilderchronik« des Kunstvereins reproduziert worden war, ist es bei seiner Erwerbung durch die Gemäldegalerie 1920 zunächst nur als »Schule Caspar David Friedrichs« bezeichnet worden, bis Karl Wilhelm Jähnig durch die Auffindung des besagten Reproduktionsstiches von Carl Peschek die Eigenhändigkeit klären konnte.
(Gerd Spitzer: 2010)
Lilian Munk Rösing: Friedrichs Farver, Aarhus 2024, S. 150, Abb. S. 152

Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Seine Gedankengänge, Berlin 2023, S. 72 (ohne Abb.)

Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Hamburg 2023, hg. von Markus Bertsch, Johannes Grave, Alexander Bastek und Petra Bassen, Berlin 2023, S. 224, 336, Abb. 123, S. 225

Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik, Ausst.-Kat. Museum Georg Schäfer, Schweinfurt 2023, Kunst Museum Winterthur, Winterthur 2023, hg. von David Schmidhauser, München 2023, S. 101, 236, Taf. 45

Stephan Freiherr von Welck: Heinrich Freiherr von Welck (1899-1945). Freund und Förderer Alexander Kanoldts, in: Holger Jacob-Friesen, Pia Müller-Tamm und Tessa Friederike Rosebrock (Hg.): Alexander Kanoldt. Die Schenkung von Welck, Karlsruhe 2022, S. 34-47, hier S. 38 und Anm. 13 (ohne Abb.)

Sabine Cibura: Die Schiffe und Boote im Werk von Caspar David Friedrich, Diss, Bonn 2019, S. 10, 22, 23, 31, 32, 37, 41, 43, 45, 49, 56, 57, 95, 97, 105, 265-268, 348, Abb. 9.41

Museum Schloss Weesenstein und Staatliche Schlösser Burgen und Gärten Sachsen (Hg.): Bombensicher! Kunstversteck Weesenstein 1945, mit Beiträgen von Birgit Finger, Dörthe Schimke und Alexander Händel, Dresden 2018, S. 70

Birte Frenssen und Thomas Grundner: Natürlich romantisch! Caspar David Friedrich & Freunde in Mecklenburg-Vorpommern, Rostock 2013, S. 125, Farbabb. S. 122/123

Dagmar Sommer und Ulrich Bischoff (Bearb.): Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Illustrierter Katalog in zwei Bänden, Best.-Kat. Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Köln 2010, S. 109 (mit Schwarzweißabb.)

Uhma ja melankolia. Saksalaista taidetta Dresdenin Albertinumista. Defiance & Melancholy. German Painting from the Dresden Albertinum. Motstånd och melankoli. Tysk målarkonst från Dresdens Albertinum, Ausst.-Kat. Helsinki Art Museum, Meilahti, Helsinki 2009, hg. von Andreas Dehmer, Helsinki 2009, S. 29

Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Gefühl als Gesetz, München 2008, Schwarzweißabb. 4, S. 29, S. 30, 90, Anm. 77

Living Landscapes. A Journey Through German Art, Ausst.-Kat. National Art Museum of China, Peking 2008, bearb. von Peter-Klaus Schuster, Ulrich Bischoff und Bernhard Maaz, Köln 2008.

From Caspar David Friedrich to Gerhard Richter. German paintings from Dresden, Ausst.-Kat. J. Paul Getty Museum, Los Angeles 2006, hg. von Ulrich Bischoff und Heike Biedermann, Los Angeles 2006, S. 48, Farbabb. S. 49

Caspar David Friedrich og Danmark, Ausst.-Kat. Statens Museum for Kunst, Kopenhagen 1991, hg. von Kasper Monrad, Colin. J. Bailey und Statens Museum for Kunst, Kopenhagen 1991, S. 64f. (Schwarzweißabb.)

Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Werkverzeichnis, Frankfurt am Main u.a. 1980 (= Die großen Meister der Malerei), S. 78, Kat. Nr. 139, mit Schwarzweißabb.

Egbert Hildebrand und Sigrid Hinz: Eine Rügenreise, Schwerin 1978, S. 12

Caspar David Friedrich 1774-1840, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1974, hg. von Werner Hofmann und Hamburger Kunsthalle, München 1974, Schwarzweißabb. 48, S. 34, Kat.-Nr. 207, S. 290/291

Helmut Börsch-Supan und Karl Wilhelm Jähnig: Caspar David Friedrich. Gemälde, Druckgraphik und bildmäßige Zeichnungen, München 1973, Kat. 391, S. 116, 119, 164, 182, 226, 228, 229, 338, 425-426, 428 (Schwarzweißabb. S. 426)

Werner Sumowski: Caspar David Friedrich-Studien, Wiesbaden 1970, S. 48, 72, 123, 174

Ernst Sigismund: C. D. Friedrich. Eine Umrißzeichnung, Dresden 1943, S. 113, Anm. 16

Caspar David Friedrich. Gedächtnisausstellung zum 100. Todestage am 7. Mai 1940, Ausst.-Kat. hg. von der Staatlichen Gemäldegalerie und dem Staatlichen Kupferstich-Kabinett, Dresden 1940, S. 6 Kat.-Nr. 8 (ohne Abb.)

Herbert von Einem: Caspar David Friedrich, Berlin 1938 (= Die Kunstbücher des Volkes, Große Reihe 26), Schwarzweißabb. Nr. 88, S. 103

Friedrich von Bötticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Dresden 1893 (= Beitrag zur Kunstgeschichte 1), S. 329, Nr. 13
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Gemälde

Zwei Kinder

Kokoschka, Oskar
Galerie Neue Meister
Weitere interessante Objekte
Zwei Kinder
Kokoschka, Oskar
Galerie Neue Meister
Albertinum

Venus von Schwänen gezogen

Carpi, Girolamo da
Gemäldegalerie Alte Meister
Weitere interessante Objekte
Venus von Schwänen gezogen
Carpi, Girolamo da
Gemäldegalerie Alte Meister
Friedrich, Caspar David

Ruine an der Küste und Segelboot (recto)

Friedrich, Caspar David
Kupferstich-Kabinett
Weitere interessante Objekte
Ruine an der Küste und Segelboot (recto)
Friedrich, Caspar David
Kupferstich-Kabinett
Zum Seitenanfang