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Römische Gebirgslandschaft (Bei Olevano)

Fries, Ernst (1801-1833) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
74 x 100 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2649
Der in den Monti Prenestini, etwa sechzig Kilometer östlich von Rom gelegene Ort Olevano avancierte im frühen 19. Jahrhundert zu einem der beliebtesten Ausflugsziele von in Rom lebenden Künstler*innen aus ganz Nordeuropa, insbesondere von den so genannten Deutschrömern. Zu seinen Entdeckern gehörte Joseph Anton Koch, der ab 1803 den Ort immer wieder besuchte und 1806 sogar die Tochter eines Winzers aus Olevano heiratete.
Ernst Fries kam nach seiner Ausbildung bei dem Heidelberger Universitätszeichner Friedrich Rottmann, dem Vater Carl Rottmanns, 1823 mit Johann Heinrich Schilbach sowie den Brüdern Gottfried und Christoph Rist nach Italien. In Rom fand er schnell Anschluss an die Künstler um Joseph Anton Koch, darunter Ludwig Richter und Carl Wilhelm Götzloff. Der „talentvolle Fries“ – so Richter in seinen „Lebenserinnerungen“ – unterschied sich jedoch schon früh von der „idealeren und stilvollen Richtung“ der meisten Deutschrömer durch seinen ausgeprägten „Sinn für Kolorit und malerische Technik“. Von besonderer Bedeutung wurde für ihn in diesem Zusammenhang 1826 die Begegnung mit dem Franzosen Jean-Baptiste Camille Corot, der ihn in die Praxis der Ölstudie einführte und seinen Stil auf der Schwelle zwischen romantischen und frühen realistischen Tendenzen entscheidend prägte.
Jeweils im Herbst der Jahre 1824 bis 1826 begab sich Fries auch nach Olevano und in die nahe gelegene Serpentara, ein von den Malern besonders geschätzter idyllischer Eichenhain der näheren Umgebung. Nach seiner Rückkehr aus Italien im Jahr 1827 schuf er auf der Grundlage dort entstandener Studien mehrere Gemälde, darunter die „Römische Gebirgslandschaft“. Hier bildet die im verschatteten Vorder- und Mittelgrund gegebene Serpentara mit Hirtenszene einen großzügigen malerischen Rahmen für die im klaren Licht eines frühherbstlichen Abends aufscheinenden Gebirgszuge der Mamellen (Monti Ruffi). Unterhalb des imposanten Doppelmassivs ist auf einem vorgelagerten Felsen der kegelförmige Ort Rocca Santo Stefano erkennbar. Im rechten Vordergrund hat Fries die Figur einer Frau eingefügt, die einem Knaben einen Zweig mit Kastanienigel reicht und auch als Allegorie – womöglich der dargestellten, lebensspendenden Landschaft selbst – gedeutet werden kann.
(Autor: Stephan Dahme, 2016)
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