Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2569
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
34 x 36 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2569
Nach seinem Studium an der Münchener Kunstakademie reiste der 22-jährige Otto Greiner 1891 durch Italien und lernte in Rom Max Klinger kennen. Die Begegnung der beiden Leipziger Künstler führte zu einer nachhaltigen Prägung des jüngeren. Gerade in der Fokussierung auf den nackten menschlichen Körper sowie auf fantastische und mythologische Inhalte orientierte sich Greiners Bildwelt stark an der Malerei seines Vorbilds; auf Augenhöhe trafen sie sich in ihrer grafischen Meisterschaft. Zurückgekehrt nach Deutschland setzten sich die freundschaftlichen Kontakte zu Klinger fort, und Greiner machte ebenso Bekanntschaft mit Sascha Schneider, der ihn offenbar perfekt zu imitieren verstand (Fritz Schumacher, 1935). Wenige Jahre später, 1898, übernahm er schließlich auch das frühere Atelier seines Mentors, in unmittelbarer Nähe des Kolosseums. Auf dessen Dachterrasse schuf Greiner zahlreiche grafische und gemalte Werke, dort vollendete er auch-»unter der Lichtflut des italienischen Himmels« (Julius Vogel, 1925)-sei n als Hauptwerk geltendes Monumentalbild »Odysseus und die Sirenen" von 1902 (ehemals Leipzig, Museum der bildenden Künste; seit 1945 verschollen) sowie verschiedenste Stadtansichten und Porträts. Als Modelle dafür nahm er mitunter Personen aus der unmittelbaren Nachbarschaft - »Römische Kinder« (1901), wie die 1902 lithografierte, unbefangene »Civetta del Colisseo« und andere. »Auch hier setzt sich das von den zartesten Reflexlichtem modellierte jugendliche Antlitz mit dem tiefschwarzen Haar von der in sonniger Helle aus lichtem Grün ragenden Masse des Kolosseums ab. Auf jede grobe Wirkung ist zugunsten des tatsächlichen Eindrucks verzichtet, und der Künstler war nur bemüht, das Farbenspiel der Haut unter der Einwirkung von Luft und Sonnenschein wiederzugeben«, schrieb Max Lehrs, Direktor des Dresdener Kupferstich- Kabinetts, 1903, zwei Jahre nach der Erwerbung des Pastellbildnisses. Fast im Profil und leicht geneigt, ist der Kopf eines römischen Knaben in fein nuancierten frischen Farben wiedergegeben; der effektvoll sich abhebende grüne Hintergrund könnte allerdings nahelegen, dass der Blick des Malers sich nicht auf das Kolosseum, sondern auf den angrenzenden Parco Ninfeo di Nerone gerichtet hatte. In seiner Bildniskunst von einer bemerkenswerten Beobachtungsgabe und Lebendigkeit der Darstellung galt Otto G reiner seinem Biografen Julius Vogel postum als einer »der größten Porträtmaler der modernen Zeit".
(Andreas Dehmer: 2010)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet links unten: Grei 99. R.
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