Die beiden aus der norditalienischen Stadt Lucca stammenden Maler Giovanni Coli und Filippo Gherardi arbeiteten stets gemeinsam an Gemälden. Ihre Technik war von künstlerischen Einflüssen aus Rom, Venedig und Lucca selbst geprägt.
Das Dresdner Gemälde zeigt Maria mit dem Jesuskind sowie die heilige Katharina. Letztere starb den Märtyrertod aus Überzeugung für den christlichen Glauben. Zuvor hatten die 50 besten Philosophen des römischen Kaisers Maxentius (278-312, Kaiser ab 306) versucht, Katharina von ihrem Glauben abzubringen. Stattdessen überzeugte sie aber die Philosophen vom Christentum. Dafür verurteilte der Kaiser Katharina zum Tode durch das Rad. Doch ein göttliches Zeichen in Form eines Blitzes zerstörte es. Schließlich ließ der Kaiser Katharina durch das Schwert enthaupten.
Die Attribute Rad und Schwert sind im Gemälde vor der Heiligen platziert, der Palmenwedel in ihrer Hand verweist auf das Martyrium. Kniend empfängt sie den Ring des Jesuskindes, was sich auf eine Vision der Heiligen bezieht, in dem sie sich mit Christus als dem besten Bräutigam verlobte (sogenannte mystische Vermählung). Der Violine spielende Engel hinter ihr soll ihr in der Nacht vor ihrem Tod seelischen Beistand geleistet haben. (Saskia Kirchner, Praktikantin)