Ländlicher Realismus, Schema und Illustration
Baselitz, Georg (1938-) - Künstler Gercken, Günther (1931-) - Sammler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
130,5 x 163 cm
Museum
Inventarnummer
Leih-Nr. L 429
Den seit 1969 kopfüber gemalten Motiven von Georg Baselitz geht eine kleine Werkgruppe voraus, zu der „Ländlicher Realismus“ aus dem Jahr zuvor gehört. Hier unterwirft Baselitz seine Darstellungen noch einem viel radikaleren Schritt als dem der Motivumkehr. Seit Mitte der 1960er Jahre entsteht die Werkgruppe der so genannten Frakturbilder, bei der er die Motive zerlegt und fragmentiert, wieder neu zusammenfügt und anschließend malt.
Die Motive dieser Bilder sind oft alltäglich, zuweilen trivial, so wie auch in diesem Werk, in dem Baselitz ganz malerisch mit kräftigen breiten Pinselstrichen eine Kuh anlegt sowie den hinteren Teil einer zweiten Kuh, deren Darstellung oben rechts wie in die Bildfläche hineincollagiert erscheint. Deutlich sind die Schnitte zu erkennen, die das Motiv durchtrennen. Durch das Collageelement sind zudem zwei gegensätzliche Bildräume entstanden. Das banale Motiv weist bereits darauf hin, dass es Baselitz bei seiner Malerei keineswegs um eine abbildhafte Darstellung geht. Was sich hier vor den Augen des Betrachters abspielt, ist eher ein Gedankenspiel darüber, was Malerei auf der Leinwand zu leisten vermag, die sich zwischen Realismus und Abstraktion bewegt. Dass Baselitz’ Interesse keineswegs das dargestellte Motiv fixiert, wird auch durch den Bildtitel deutlich: „Ländlicher Realismus, Schema und Illustration“. (Autor: Dietmar Elger, 2018)
Stiftung G. und A. Gercken
Stiftung Günther und Annemarie Gercken
© Georg Baselitz 2019
Die Motive dieser Bilder sind oft alltäglich, zuweilen trivial, so wie auch in diesem Werk, in dem Baselitz ganz malerisch mit kräftigen breiten Pinselstrichen eine Kuh anlegt sowie den hinteren Teil einer zweiten Kuh, deren Darstellung oben rechts wie in die Bildfläche hineincollagiert erscheint. Deutlich sind die Schnitte zu erkennen, die das Motiv durchtrennen. Durch das Collageelement sind zudem zwei gegensätzliche Bildräume entstanden. Das banale Motiv weist bereits darauf hin, dass es Baselitz bei seiner Malerei keineswegs um eine abbildhafte Darstellung geht. Was sich hier vor den Augen des Betrachters abspielt, ist eher ein Gedankenspiel darüber, was Malerei auf der Leinwand zu leisten vermag, die sich zwischen Realismus und Abstraktion bewegt. Dass Baselitz’ Interesse keineswegs das dargestellte Motiv fixiert, wird auch durch den Bildtitel deutlich: „Ländlicher Realismus, Schema und Illustration“. (Autor: Dietmar Elger, 2018)
Stiftung G. und A. Gercken
Stiftung Günther und Annemarie Gercken
© Georg Baselitz 2019
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Auf der Rückseite bezeichnet: "Ländlicher Realismus Schema + Illustration + Baselitz 68"
Georg Baselitz. Romantiker kaputt. Gemälde, Zeichnungen und Grafiken aus der Sammlung GAG, Ausst.-Kat. Stiftung Moritzburg, Halle 2012, Ausst.-Kat. hg. von Katja Schneider, Halle 2012, 94, Nr. 5, Abb. 59
Georg Baselitz - das grosse Pathos. Gemälde, Zeichnungen, Graphik, Ausst.-Kat. Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1999/2000, Ausst.-Kat. bearb. von Georg Baselitz, Günther Gercken, Christoph Heinrich und Stephanie Hauschild, Hamburg 1999/2000, 107, Abb. 75
Georg Baselitz - das grosse Pathos. Gemälde, Zeichnungen, Graphik, Ausst.-Kat. Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1999/2000, Ausst.-Kat. bearb. von Georg Baselitz, Günther Gercken, Christoph Heinrich und Stephanie Hauschild, Hamburg 1999/2000, 107, Abb. 75
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