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Gerhards Marionetten. Reichspuppenbühne der NS Kulturgemeinde. "Gevatter Tod". Ein deutsches Märchen erzählt und dargestellt von einfältigen, an unsichbaren Fäden gelenkten Holzpuppen.

Gerhards Marionetten (1925-) - Puppenbühne Gerhards, Fritz (1898-1955) - Puppenspieler
Material und Technik
Abmessungen
47,5 x 15 cm
Inventarnummer
C 10445
Die Marionettenbühne von Fritz Gerhards zählte in den 1930er Jahren zu den bedeutendsten Puppentheatern in Deutschland. Fritz Gerhards hatte zunächst Schauspiel bei Luise Dumont in Düsseldorf studiert und erlernte bei Ivo Puhonný um 1922/24 das Marionettenspiel. Die beiden trennten sich im Streit. 1925 entstanden in Elberfeld (ab 1929 Wuppertal) "Gerhards Marionetten". Ab 1933 arbeitete Gerhards eng mit NS-Organisationen, darunter der NS-Kulturgemeinde, der Reichsjugendführung und der SA zusammen. 1935 führte das Theater sogar kurzfristig den Titel "Reichspuppenbühne der NS-Kulturgemeinde". Durch großzügige Subventionierung konnte Gerhards eine große Leichtmetallbühne errichten. In der Inszenierung "Gevatter Tod" nach dem Grimmschen Märchen wurde die Theaterfront mit Schiebetüren und einem Bühnenrahmen im Stil des Oseberg-Schiffes versehen. Da Gerhards in seiner künstlerischen Arbeit relativ kompromisslos war, fiel er zeitweise in Ungnade. Er wurde dann von Karl Kaufmann, einem ehemaligen Schulkameraden und damaligen Gauleiter von Hamburg, gefördert. Teile des Fundus wurden 1943 bei einem Luftangriff zerstört. Die Bühnenarbeit wurde nach dem Krieg in Schwäbisch Hall fortgesetzt.

Hintergrundinformationen zum Puppenspiel im Nationalsozialismus
Manfred Wegner, Mascha Erbelding und Hana Ribi: Handbuch zum künstlerischen Puppenspiel 1900-1945. Deutschland, Österreich, Schweiz. Handpuppen- und Marionettenspiel, München 2019, S. 201-209

Fritz Gerhards: Gerhards Marionetten. Reichspuppenbühne der N.S. Kulturgemeinde, Berlin 1935.
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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