Der Riss zeigt die Anwendung von Pendelrichtquadranten (Inventarnummern C V 45, C V 40), die man in die Geschützmündung hineinsetzen konnte. Das Geschütz befindet sich hier in einer exakt horizontalen Lage, denn das Pendel des Instruments zeigt auf die Mitte des Gradbogens. Dieser besitzt eine 90-Grad-Teilung. Sehr interessant ist die Verwendung eines Kalibermaßstabes als Zielvorrichtung. Der Maßstab konnte im Geschützaufsatz senkrecht bewegt und mit Hilfe einer Flügelschraube in unterschiedlichen Höhen arretiert werden. Man zielte damit wie bei einem Gewehr über Kimme und Korn. Die Veränderung des Höhenwinkels ist mit Hilfe des Pendels am Gradbogen ablesbar. Gleichzeitig muss bei zunehmendem Höhenwinkel der Kalibermaßstab nach unten geschoben werden. Der Maßstab der Zeichnung beträgt 1:1, so dass die historischen Maße direkt bestimmt werden können. So beträgt der Durchmesser der eisernen Kanonenkugel mit einem Kaliber von 24 Pfund = 14,3 Zentimeter. Auf der Zeichnung sind auch die Maße für „1 Zoll“ = 2,4 cm und für „1 Schuch“ = 28,8 cm angegeben. Diese Maße entsprechen nicht den sächsischen Maßen, sondern sind vom Nürnberger Artilleriefuß abgeleitet. (Wolfram Dolz)