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Kasperl und der Zauberer. Marionettenspiel. Für die liebe Jugend verfaßt von M. Beeg (Münchener Marionettentheater, Nr. 2)

Ille, Marie (1855-1927) - Autor Ensslin & Laiblin Verlag (1837-) - Verlag
Ort, Datierung
Abmessungen
16,6 x 10,7 x 0,1 cm, 16 S.
Inventarnummer
1357 b
Sammlung Otto Link, Leipzig.

Beeg, Marie (d. i. Marie Ille, geb. Beeg): Kasperl und der Zauberer. Reutlingen: Ensslin & Laiblin, o. J. (Münchener Marionettentheater; 2) – Verlagsnummer 624 b [identisch mit Heft 8 des „lustigen Kasperltheaters“, Verlagsnummer 460/8]. -

Die Autorin geht in ihrem Vorwort von einem kleinen Marionettentheater mit einer Bühnenbreite von 60 bis 70 cm aus. Sie verweist ausdrücklich auf eine Bezugsquelle: "Marionettentheater neuester Erfindung sind durch die Spielwarenfabrik von Moritz Gottschalk in Marienberg in Sachsen zu beziehen. Dieses Marionettentheater ist speziell für die hier vorliegenden Stücke gebaut. Der Preis desselben mit einem Satz Figuren ist 20 M. Der Preis der einzelnen Figur für neue Stücke ist 2 M. Die Figuren, welche zu haben sind, sind auf Seite 2 dieses Büchleins angeführt. Tiere, wie Ochse, Esel usw. sind in jeder Spielwarenhandlung käuflich. Sie werden mit Drahtschlinge um den Leib gehalten und der übrige Draht erhält dieselbe Länge wie die Puppen, so daß sie, durch die Hand geleitet, bequem auf der Bühne auf und ab spazieren können."
Marie Beeg: Kasperl und der Zauberer. Marionettenspiel. Für die liebe Jugend verfaßt, Reutlingen 1908 (= Münchener Marionettentheater, 2).

Sammlung Otto Link, Leipzig.

Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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