Die Kurfürstin Sophia, Gemahlin Christians I. von Sachsen, ist hier als Witwe von dem Hofmaler Zacharias Wehme porträtiert worden. Nach dem Tod Christians I. 1591 lebte Sophia zunächst auf dem Witwensitz Schloss Rochlitz. Nach der Heirat des ältesten Sohnes und Kurfürsten Christian II. mit der dänischen Königstochter Hedwig 1602 zog Sophia auf Schloss Colditz, wo sie unter anderem auch eine Kunstkammer einrichtete.
Das Gemälde zeigt Sophia in einem schwarzen gemusterten Kleid mit großem Mühlsteinkragen und weißem Schleier über dem Haar. Ein Gürtel aus Perlengliedern sowie zwei Kleinode mit großen Diamanten an Perlenketten, Armbänder und Fingerringe mit Diamanten trägt sie als Schmuck. In der linken Hand hält sie braune Lederhandschuhe mit perlenbestickten Stulpen. Die rechte Hand ruht auf einem Buch, das auf nebenstehendem Tisch liegt.
Zacharias Wehme, ein Schüler Lucas Cranachs des Jüngeren, leitete um 1600 die Ausmalung an Schloss Colditz und hinterließ bei seinem Tod 1606 zahlreiche Porträts der kurfürstlichen Familie, die 1608 in die Kunstkammer übernommen wurden. Dieses Gemälde befand sich jedoch nicht in der Kunstkammer. Es gelangte 1928 in das Historische Museum (Rüstkammer).