Mann der Inuit mit Tabakspfeife
unbekannt - Fotograf
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
9,0 x 5,5 cm, Untersatzkarton: 10 x 6,1 cm
Inventarnummer
PhNAm 899
Ein Mann der Labrador-Inuit mit Tabakspfeife. Schon bei den ersten Kontakten der Inuit mit Europäern wurden Kolonialhandelswaren wie Tabak und Tee zu begehrten Tauschwaren. Die Missionare der Herrnhuter Brüdergemeine, die ab den 1770er Jahren in Labrador Missionsstationen unterhielten, führten regelmäßig große Mengen Tabak aus Europa ein. Er wurde als Zahlungsmittel für Felle und andere lokale Waren eingesetzt, aber auch für Dienstleistungen, oder als Geschenk, um Wohlwollen der Inuit gegenüber den Missionaren aufzubauen und zu erhalten. Schliesslich diente Tabak auch als Taufgeschenk. Die großen Mengen, die Jahr für Jahr bei der Missionsdirektion in Herrnhut bestellt wurden, riefen dort hin und wieder Misstrauen hervor und mussten, wie in Archivalien ersichtlich, ausführlich begründet werden. Tabak rief so eine wechselseitige Abhängigkeit hervor - einerseits wollten die Inuit nicht auf das Luxusgut verzichten, andererseits mussten die Missionare immer genügend Tabak vorrätig haben, um das Verhältnis zu den (potentiellen) Konvertiten weiter positiv zu erhalten. (MVL, Frank Usbeck, 12.01.2021)
Kultureller Kontext
Eskimo (dargestellte Kultur)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
recto: bez. in Schwarz u. Mi.: "Eskimo. Labrador"
Creditline
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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