Das chinesische Drachenfliegen ist mehr als 2000 Jahre alt ist. Die ersten Drachen bestanden aus Holz und wurden vor Allem für militärische Zwecke genutzt, etwa um Längen zu messen oder die Position des Feindes zu erkunden. Später etablierte sich das Drachenfliegen nach und nach als Freizeitbeschäftigung der kaiserlichen Familie und der Aristokraten, um sich anschließend mit einer Verbilligung der Materialien auch im Rest der Bevölkerung zu verbreiten. Zur Zeit der Han-Dynastie (25 v.Chr. -206 n.Chr.) wurde auch das Papier erfunden, das die sehr viel teurere Seide ersetzte, so dass die Drachen als Papierdrachen bekannt wurden. Die Drachen werden oft bunt bemalt und stellen glücks- und segensbringende Figuren aus dem chinesischen Mythenpantheon dar. Dabei können Menschen (etwa Kaiser oder historische Figuren) oder Tiere/Kreaturen (Phönixe, Libellen, chinesische Drachen) abgebildet sein, die meist eine starke Symbolik beinhalten. Der Drachen wurde in China immer als eines der höchsten Wesen verehrt. Er fliegt und reitet durch die Wolken. Damit schafft er Wind und Regen, die Fruchtbarkeit und Wohlstand bringen. Tausendfüßler gelten als Nachkommen der Drachen. Der Drachenkopf-Tausendfüßler verkörpert in der Verschmelzung beider Wesen die traditionelle Vorstellung der Glücksverheißung und Vitalität. Diese Drachen sind eine regionale Spezialität der Drachenbauer von Weifang. Beim Centipeden befindet sich am vorderen Teil ein dreidimensionaler Drachenkopf. Dahinter sind viele einzelne gleichgroße Segmente, die mit einer oder bis zu drei Schnüren verbunden und hintereinander aufgereiht sind. Das lässt den Drachenkörper in der Luft schlängeln. Diese Drachen können bis zu 100m lang sein.Das Drachensteigen hat in weiten Teilen Asiens einen hohen Stellenwert als Bestandteil von religiösen und kulturellen Festen, als Segenswunsch oder Neujahrstradition. Es vertreibt demnach böse Geister und soll vor Unheil schützen. (JF/BS)