Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer BS 15893
Abmessungen
Rahmen: 80,5 x 110,4 x 3,0 cm, Keilrahmen: 69,9 x 100,4 x 2,0 cm, Bildausschnitt: 68,5 x 98,5 cm
Inventarnummer
BS 15893
Das Museum für Völkerkunde Dresden bewahrt in seinen Bildsammlungen 72 Ölgemälde, die in den 1910 und 1920er Jahren für die Dauerausstellungen im Dresdner Zwinger entstanden waren. Nach den Worten des damaligen Direktors Arnold Jacobi (1870-1948) sollten die Gemälde „Landschaften, Lebensumstände und -äußerungen wiedergeben und den Belehrungszwecken der Sammlungen zu Hilfe kommen“. Ebenso wie die naturalistisch gestalteten Figurinen, die bis zum 2. Weltkrieg auch das Bild der Dauerausstellungen des Museums im Zwinger prägten, dienten die Gemälde der Kontextualisierung der zur Schau gestellten ethnographischen Objekte. Sie vermittelten den Besuchern ein vermeintlich authentisches Bild von der „Fremde“ bzw. den „Fremden“ in ihrer natürlichen Umgebung und eine Vorstellung von dem Gebrauch der ausgestellten Gegenstände. Vergleichbar den Dioramen in naturkundlichen Museen handelt es sich bei den Gemälden um didaktische Hilfsmittel, die als solche vor der Verfügbarkeit von großformatigen Fotografien zum Einsatz gelangten und in technischer Hinsicht als Vorläufer heutiger Projektionen und computerbasierter Medienstationen gelten können.Mit einer Anzahl von 66 gehen die meisten der heute noch vorhandenen Gemälde auf Bruno Geisler zurück, der 30 Jahre (1893 bis 1923) als Konservator an der Zoologischen Abteilung des Königlichen Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums tätig war. Bereits zuvor stand das Museum mit dem in Neuguinea und dem Bismarck-Archipel reisenden, naturkundlich interessierten Sammler B. Geisler in Kontakt. Das Aufgabenspektrum Geislers am Museum umfasste hauptsächlich die Herstellung von Tierpräparaten und Tierzeichnungen. Auch an den anderen Abteilungen war Geislers Mitwirkung erwünscht. Auf ihn gehen viele Zeichnungen, Skizzen und Lichtbilder (Fotografien und Dias) sowohl für die Sammlungsdokumentation als auch für die Ausstellungs- und Publikationstätigkeit (Vorträge, Schriften) zurück. Die ethnographische Abteilung des Museums verdankte Geislers künstlerischer Gabe ursprünglich 94 Ölgemälde (überwiegend im Format von 111 cm x 81 cm), von denen nach Kriegsverlusten heute noch 66 vorhanden sind. Einige wenige Ölgemälde stammen von anderen Künstlern, wie Hans Jäger (1887-1955) und Otto Peter (1864-?).
Die Ausstellungsgemälde basieren sowohl auf den am Museum vorhandenen Fotografien als auch auf Buchillustrationen, wobei mitunter Motive verschiedener Vorlagen in kompilatorischer Weise in einem Gemälde vereint wurden. Die Auswahl der Gemäldevorlagen zeugt einerseits von dem Bemühen, sich am Sammlungsbestand des Museums mit der Absicht seiner Kontextualisierung zu orientieren. Andererseits zeigt die Bildmotivauswahl, dass diese davon intendiert war, den Besuchern ein idealisiertes Abbild einer unbeeinflussten, statischen „Fremde“ zu vermitteln.
(PM, 2017)
Kultureller Kontext
Tibeter (dargestellte Kultur)
Reproduktion
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