Die Sammlung des Herrmann Strebels ist mit 3850 vergebenen Inventarnummern eine der größten Konvolute in der Sammlung des Museums für Völkerkunde zu Leipzig. Sie beinhaltet zum größten Teil Fragmente, wie Gefäßscherben, tönerne Spinnwirtel, Obsidiansplitter, plastisch gestaltetem Zierrat aus Ton und Stein, aber auch vollständige Plastiken der Totonaken-Kultur und aus der Region Veracruz in Mexiko.
Der gebürtige Hamburger verließ bereits mit 13 Jahren seine Heimat, um eine Ausbildung in Mexiko zu beginnen. Einem zeitgenössischen Abenteuerroman ähnelnd, überlebte er kurz vor der mexikanischen Küste einen Schiffbruch. Nach seiner Lehre arbeitete er zunächst als Kaufmann für deutsche Exporteure von Manufakturwaren. Parallel dazu vertiefte er sein Wissen zur Malakologie und begann mit dem Sammeln von Conchylien. Seit 1867 lebte er mit seiner Familie wieder in Hamburg. Um seine wissenschaftlichen Forschungen zu finanzieren, ließ er in Mexiko archäologische Grabungen an verschiedenen Orten durchführen. Die daraus resultierenden Funde wurden nach Hamburg gebracht, wo Strebel sie dokumentierte und publizierte. Teile dieser Sammlung verkaufte er an das Ethnologische Museum Berlin und an das Museum für Völkerkunde nach Leipzig. (MVL, Melanie Meier, 30.09.2022)