Das Gemälde „Ein unbekannter Ort“ ist im Rahmen der Förderankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen 2010 angekauft worden, weil es eine ganz eigenständige künstlerische Handschrift innerhalb der jungen Dresdner Kunstszene erkennen lässt. In ihm lässt Bleidorn die Landschaft in tiefen Blautönen versinken, ohne die Szenerie düster wirken zu lassen. In dem fast ungegenständlichen Bild lassen sich die Landschaftsformationen mehr erahnen als sehen. Parallelen zu den romantischen Abend- und Nachtdarstellungen des Malers Caspar David Friedrich (1774-1840), der lange Jahre in Dresden wirkte, drängen sich auf. Lutz Bleidorn ist damit ein Beispiel für einen Künstler, der sich mit der regionalen Tradition der Landschaftsdarstellung ebenso auseinandersetzt, wie er zeittypische Elemente mit einbezieht.