Callots erster Auftrag 1607 war der Bildniskupferstich Karls III., Herzog von Lothringen. Sieben Jahre später erhielt er den Auftrag für zwei Kupferstiche und 23 Radierungen zum "Leichenbegräbnis von Francesco de’ Medici", von dem sich nur dieses Bildnis des Verstorbenen in Dresden befindet. Francesco war ein Sohn Ferdinands I. de’ Medici und der Christine von Lothringen und damit der jüngere Bruder von Cosimo II. Er starb, immer kränklich, auf einer Pilgerreise am 17. Mai 1614 in Pisa, erst 21 Jahre alt. Die Trauerzeremonien wurden mit großem Gepränge vier Wochen später in San Lorenzo abgehalten, dazu erschienen zwei Bücher mit Illustrationen. In Vieri Cerchis Buch "Lodi di Don Francesco [...]" erschienen das Wappen der Medici und das Bildnis Francescos, eines der individuellsten Porträts von Callot. Auch im Buch "Esequie dell ill Principe [...]" von Alessandro Adimari wurde das gleiche Bildnis veröffentlicht, dazu der Katafalk (nach einem Entwurf von Giulio Parigi, Callots florentinischer Lehrer) und 21 kleinformatige Embleme. (Chr. Dittrich in: Jacques Callot, Ausst.-Kat. Dresden 1992, S. 33, Nr. 68)

Im Studiensaal des Kupferstich-Kabinetts besteht die Möglichkeit, sich Werke aus dem Bestand der Sammlung vorlegen zu lassen. Einige besonders empfindliche Objekte können nur nach vorheriger Absprache und Genehmigung vorgelegt werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter KK.Studiensaal@skd.Museum.