Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer V 7
Ort, Datierung
Abmessungen
H 48,3 cm, Dm oben, 17,1 cm, Dm Fuß 14,0 cm; Gewicht: 4.010 g
Inventarnummer
V 7
Im 17. und 18. Jahrhundert fanden geschnittene Steine als Schmuckelemente nicht nur in Form von Ketten, Mantelschließen oder Knöpfen Verwendung, sondern zierten auch Waffen, Uhren und Prunkgeschirr. Das Grüne Gewölbe besitzt mehrere Goldschmiedearbeiten mit reichem Gemmenbesatz. Die Dresdner Werke zeichnen sich durch eine dichte Fülle an Steinbesatz aus, der mittels kleinteiligerer Ziselierungen und Gravuren gegliedert wird.
Aus einer als Exzerpt überlieferten Quelle von 1728 geht hervor, dass Johann Heinrich Köhler den Auftrag erhielt, in diesem Jahr die Kameen auf die Goldschmiedearbeiten aufzusetzen (Aktenauszüge Watzdorf). Ob der Hofjuwelier die eigentlichen Pokale auch selbst gefertigt hat, lässt sich damit nicht belegen. Dass er durchaus in der Lage war, eine solche große Treibarbeit herzustellen, zeigt sich an dem großen Elfenbeinpokal, der nachweislich von Köhler geliefert wurde und ähnliche Gravuren und Ziselierungen aufweist. Wahrscheinlich ist eine Kooperation mit einem anderen Dresdner (Hof-)Goldschmied, der die Pokale – vermutlich in enger Absprache – für den Besatz vorbereitet und sie dann an Köhler übergeben hat. Dieser hatte schließlich die Aufgabe, die Anzahl von 168 (V 13) beziehungsweise 176 (V 7) Kameen vorrangig nach farblich-dekorativen Gesichtspunkten auf die beiden Gefäße zu verteilen. Sie stammen entweder aus der umfangreichen kurfürstlichen Gemmensammlung oder wurden von dem jüdischen Händler und Hoflieferanten Jonas Meyer bereitgestellt, der, wie es in den Inventaren beschrieben wird, die beiden Pokale für die Dresdner Schatzkammer vermittelt hat. Die Steine setzen sich hauptsächlich aus neuzeitlichen Exemplaren zusammen, wobei auch einige antike sowie byzantinische und sogar zur Zeit der Entstehung moderne Imitationen aus Glas darunter sind. Die flächendeckende und dekorative Anordnung entspricht in ihrer Üppigkeit durchaus einer Art »Glyptothek en miniature« im Sinne eines barocken Schauobjekts. (TW)
Der Dresdner Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler. Dinglingers schärfster Konkurrent, Ausst.-Kat. bearb. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dirk Syndram, Ulrike Weinhold, Susanne Thürigen und Marion Ackermann, Dresden 2019, S. 106f, Nr. Kat.-Nr. 7, Abb. ja
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