Nur verhältnismäßig wenige Gefäße des versierten Glasschneiders Gottfried Spiller sind in musealem Besitz erhalten geblieben. Der dickwandige Deckelbecher im Grünen Gewölbe zählt zu den wohl schönsten und bedeutendsten Exemplaren. Die Wandung zieren Szenen mit tanzenden Kindern unter Bäumen. Dieses Thema der "Kinderspiele" folgt dem Stil auch anderer Potsdamer Gläser dieser Zeit. Spiller beherrschte die Kunst des Tiefschnitts in Glas perfekt und folgte bei der Herstellung des Deckelhumpens wohl Inspirationen aus der Folge von Radierungen von Jacques Stella "Les jeux et plaisirs de l´enfance" von 1657, die in der Glaskunst (und nicht nur dort) gern als Vorlagen verwendet wurden.