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Prunkschale mit dem ruhenden Herkules

Dinglinger, Johann Melchior (1664-1731) - Goldschmied
Ort, Datierung
Abmessungen
Höhe: 34,5 cm
Inventarnummer
VIII 302
In einem Zeitraum von gut zehn Jahren entstand in der Werkstatt Johann Melchior Dinglingers eine Reihe außergewöhnlicher Prunkgefäße. Sie vereinen sorgfältig gestaltete, aus kostbaren Materialien gearbeitete Fassungen mit einem intellektuell anspruchsvollen Thema.
Im Oktober 1715 erwarb August der Starke aus Dinglingers Werkstatt drei luxuriöse Kabinettstücke für einen Gesamtpreis von 21.000 Taler, darunter als teuerstes Stück "die Schale vor dem Hercule" (10.000 Taler) mit dem sich von seinen glorreichen Kämpfen ausruhenden Halbgott. Sie besaß zum Zeitpunkt ihrer Erwerbung eine fast schon tagespolitische Aktualität für den Kurfürst-König, der wenige Jahre zuvor seine polnische Krone zurückerobert und 1711 als amtierender Reichsvikar einen Höhepunkt seiner Macht erreicht hatte.
Die antikiserend geformte Chalzedonschale mit goldenem Ausguss bekrönt eine aus knolligen Perlen, Gold und Email gebildete Darstellung des auf einem kunstvollen Sitz thronenden Herkules. Der Halbgott stützt sich auf seine Keule. Über ihm züngelt ein Drache. Als Rückenlehne dienen ihn von den Göttern verliehene Waffen. Den kunstvoll durchbrochenen Schaft bilden Gegenstände, die auf seine Heldentaten verweisen. Am Fuß der Schale hat der Künstler stolz eine umfangreiche Signatur angebracht. Das 1713 von Dinglinger selbst entworfene und geschaffene Prunkgefäß reflektiert zugleich die Identifikation Augusts des Starken mit dem griechischen Heros und dessen übermenschlichen Leistungen. Im Gegensatz zu Herkules konnte sich August der Starke allerdings im Herbst 1715 nicht von seinen vollbrachten Taten ausruhen, sondern musste sich nach dem Ankauf so schnell wie möglich nach Polen aufmachen, um einen Bürgerkrieg niederzukämpfen.
Die Prunkschale war August dem Starken so wichtig, dass er sie 1729 im Juwelenzimmer aufstellen ließ. Heute steht sie zusammen mit dem Kabinettstück mit dem Bildniskameo eines römischen Kaisers (V 1) auf dem großen Tisch vor dem Fensterschaft des Juwelenzimmers.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
signiert und datiert "Johann Melchior Dinglinger inventor et fecit Dresdae 1713"
Reproduktion
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