Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 904
Ort, Datierung
Abmessungen
H. mit Deckel: 22,6 cm, H. ohne Deckel: 19,0 cm, B. 9,4 cm, T. 9,3 cm, B. Fuß: 4,4 cm, T. Fuß: 4,2 cm
Inventarnummer
PE 904
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als zweihundert Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das gegenüber dem „roten Porzellan“ – dem sog. Böttgersteinzeug – schnell die Käufergunst gewann. Da die Entwicklung geeigneter Farbrezepturen große Schwierigkeiten bereitete, überwogen anfänglich wie beim Böttgersteinzeug plastische Dekore wie Reliefs und Beläge.

Die vierseitige Flasche mit steht auf einem niedrigen quadratischen Fuß, hat einen bauchigen Korpus und einen lang ausgezogenen Hals, der von einem zierlichen Deckel verschlossen wird. Sie ist mit Reliefdekorationen versehen - ein Dekorationsprinzip, das auf den Goldschmied Johann Jacob Irminger zurückgeht, der von 1710 bis 1719 als eine Art künstlerischer Leiter für die Formen und Dekore der Manufaktur zuständig war. Diese Flasche wurde im Inventar des Japanischen Palais von 1779 genau beschrieben: mit "Blumen, kleine[n] Cupidgen und ein[em] Frauenzimmer, so auf der Violine spielet".

Auch wenn diese Gefäßform entsprechend ihrer japanischen Vorbilder als Sakeflasche bezeichnet wird, hat das Meissener Gefäß wohl niemals der Lagerung des alkoholischen Getränks aus Japan gedient. Vielmehr sollten solche Flaschen auf Gesimsen und Wandkonsolen des Japanischen Palais aufgestellt werden, wo sie meist in symmetrischer Anordnung das Auge erfreuten.

Das Stück weist keine Palaisnummer auf, kann aber aufgrund von Beschreibung und Größe einem Eintrag im Inventar der historischen Sammlung Augusts des Starken und Augusts III. im Japanischen Palais zugeordnet werden.
(Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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