Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PE 2888 a, b
Ort, Datierung
Abmessungen
H. mit Deckel: 14,5 cm, H. ohne Deckel: 13,0 cm, D. 12,3 cm, D. Fuß: 7,3 cm
Inventarnummer
PE 2888 a, b
1710 richtete August der Starke in der Meissener Albrechtsburg die erste europäische Porzellanmanufaktur ein. In Sachsen war gelungen, was mehr als zweihundert Jahre lang in ganz Europa vergeblich versucht worden war: die Nacherfindung des vielbewunderten ostasiatischen Porzellans. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hatten der Alchemist Johann Friedrich Böttger und der Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Ab 1713 fertigte die Meissener Manufaktur in größerem Umfang weißes Porzellan, das gegenüber dem „roten Porzellan“ – dem sog. Böttgersteinzeug – schnell die Käufergunst gewann. Da die Entwicklung geeigneter Farbrezepturen große Schwierigkeiten bereitete, überwogen anfänglich wie beim Böttgersteinzeug plastische Dekore wie Reliefs und Beläge. Als Anregung dienten sowohl die ostasiatischen Vorbilder in der königlichen Sammlung als auch europäische Silberarbeiten.

Aus dem neu erfundenen Material besteht auch diese bauchige Vase mit dem abgesetzten Fuß und dem flach gewölbten Haubendeckel. Ihre Wandung ist mit weit ausladenden aufgelegten Weinranken dekoriert, die sich auf dem Deckel wiederholen. Das Dekorationsprinzip, wonach Vasen und Geschirre mit unterschiedlichen Formen von plastischen Elementen verziert wurden, geht auf den Goldschmied Johann Jacob Irminger zurück. Er war von 1710 bis 1719 als eine Art künstlerischer Leiter für die Gestaltung des Böttgersteinzeugs und Porzellans zuständig. Dafür hatte er zeichnerische Entwürfe, Modelle und auch Schablonen zu liefern.

Solche „Töpfe“, wie sie im Inventar genannt werden, gehörten zu Vasensätzen, die aus mehreren Teilen in unterschiedlichen Formen, aber mit gleichartigem Dekor bestanden. Sie wurden in symmetrischer Anordnung auf Kaminsimse oder Wandkonsolen aufgesetzt. So wissen wir aus den Inventaren des Japanischen Palais, dass diese rundlichen Vasen zu diesem Zweck mit schlanken becherförmigen Vasen kombiniert wurden. (Sabine Peinelt-Schmidt, 2021)

Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Ungemarkt
Creditline
Porzellansammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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