Brigida Böttcher ist Malerin, Grafikerin und Keramikerin. In den keramischen Objekten treffen sich ihre künstlerischen Fähigkeiten aufs wirksamste: Sie profitieren gleichermaßen von der malerischen Wirkung der Farbe und der zeichnerisch-grafischen der figurativen Ritzzeichnungen. Der spielerische Umgang mit den motivischen Vorlagen aus Natur, Mythologie, vom Menschen und aus der Geschichte findet eine treffende Erdung im Element des Tones, ohne dass aber die Leichtigkeit verloren geht. So auch bei der Vase „Meeresgetier“ mit halbrundem Deckel. Das Thema des Meeresgetiers entdeckte Böttcher für sich als Erzählvariante zur Verknüpfung von Antike, Mythos und Gegenwart, um spielerisch heiter die Gegenwart zu beleuchten. Das Erlebnis mediterraner Strände, vor allem das Erlebnis Italiens sowie der archäologischen Museen und Ausgrabungen lieferten dafür die Initialzündung und Inspiration.
Brigida Böttcher studierte in den 1970er Jahren an der HGB in Leipzig und war meisterschülerin Bernhard Heisigs. Sie lebt heute in Lützen. Die Deckelvase wurde 1993 zusammen mit einer zweiten keramischen Arbeit sowie einem Gemälde über das Regierungspräsidium (heutige Landesdirektion) Leipzig von der Künstlerin erworben.