Modell eines Korjaals aus sehr leichtem, hellbraunen Holz mit drei verzapften bzw. angenagelten Sitzbrettern. Das Boot hat ein mondsichelförmiges Aussehen, seine Enden sind stark nach oben gezogen. In Suriname sind die Straßen Flüsse und das Hauptverkehrsmittel ist der Einbaum. Das charakteristischste und am weitesten verbreitete Boot in Surinams Hinterland ist als Korjaal (Plural Korjalen) bekannt, und trotz seiner Größe – er ist etwa 1 Meter breit und kann in einigen Fällen bis zu 15 Meter lang werden – im Wesentlichen ein riesiger Einbaum, der im Laufe von mehreren Monaten von Hand gebaut wird. Zuerst wird ein Baum, der nach Umfang, Länge und Holzart ausgewählt wurde, gefällt und vor Ort in seine erste rohe Form gehauen. Danach wird der Rohling zum Wasser gebracht und dort fertig gestellt. Dazu wird der Stamm mit Äxten bis auf eine dünne Außenhaut ausgehöhlt und geweitet. Dazu füllt man ihn mit Wasser, das entweder durch heiße Steine oder durch ein Feuer unter dem Bootsrumpf erhitzt wurde, und macht ihn dadurch schön geschmeidig. Sobald dies geschehen ist, wird eine Reihe von Querhölzern in den hohlen Stamm eingekeilt und dieser dadurch allmählich aufgeweitet und abgeflacht, bis die Proportionen korrekt sind. Dieser ausgedehnte Rumpf soll einen festen, wasserdichten Bootsboden bilden, auf dem die Seiten des Bootes mit Planken aufgebaut werden können. (VMH, Johanna Funke, 08.04.2020)