Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 08771
Abmessungen
Rahmen B 88 cm, H 45 cm, Perlenschurz H 23 cm, B 46 cm
Inventarnummer
SAm 08771
Ein Webrahmen mit einem begonnenen Perlenschurz für Frauen.
Parallel trapezförmige Perlenschurze bildeten bei den Ethnien der Guayanas bis ins 19. Jh. den Hauptschmuck für Frauen. Die dafür verwendeten Glasperlen gelangten als Handelsware im 17. Jh. in die Küstengebiete und wurden später auch im Binnenland gehandelt. Die Schurze wurden an einem Webrahmen aus einem gebogenen Stab mit einem tangierenden geraden Stab hergestellt. Aus frühen Berichten von Reisenden ins Binnenland der Guayanas geht hervor, dass viele Gruppen, wie die Pemón, im frühen 19. Jh häufiger reich mit Mustern bestickte Schurze herstellten, die Fertigung sich später aber zu ungeschmückten Stücken vereinfachte. Da die europäischen Sammler jedoch vornehmlich die aufwändig bestickten Schurze sammelten, entstand in den Museen offenbar ein verzerrtes Bild über diesen Aspekt der materiellen Kultur der Guayanas.
Die Macushi (auch Makuxi, Teweya u.a.) sind eine Unterabteilung der Pemón im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Guayana, und gehören der karaibischen Sprachfamilie an. Verfolgung durch Brasilianer im 18. Jh drängte sie nach Norden, wo sie in Konflikt mit Briten und Arawak-sprechenden Ethnien gerieten. Im 19. Jh lebten viele in Dörfern in Brasilien und Guayana, oft im Umfeld katholischer und anglikanischer Missionen. Nach langen Kämpfen um Landrechte gegen wirtschaftliche Ausbeutung ihres Territoriums im 20. Jh setzten sie 2005 und 09 die Einrichtung eines Schutzgebiets (Raposa Serra do Sol Indigenous Territory) und die Ausweisung nicht-indigener Siedler durch. Um 2015 wurde ihre Zahl auf etwa 43.000 geschätzt, wovon mehr als 30.000 in Brasilien lebten.
Der Ethnologe Theodor Koch-Grünberg (1872-1924) wurde durch seine Forschung und Reisen im Amazonasgebiet international bekannt. Er nahm an der 2. Xingu-Expedition Herrmann Meyers teil (1898-1900), bereiste den Yapura und den Rio Negro an der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela 1903-05, und unternahm eine weitere Expedition in dieses Grenzgebiet des Nordwestamazonas 1911-13. Zudem gilt er als Pionier der anthropologischen Fotografie. Ab 1915 leitete er das Lindenmuseum Stuttgart.
Kultureller Kontext
Makushí (Sammelereignis)
Lothar Dräger: Indianer: die Ureinwohner Amerikas; Ausstellungsführer, Leipzig 1999, Seite 179 (schwarz-weiss)
Reproduktion
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