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Humpenwandung mit spielenden Kindern

Abmessungen
H 7,5 cm, Dm 11,2 cm; Gewicht: 181 g
Inventarnummer
II 202
Die wohlgenährten Kinder sind allesamt in der Seitenansicht dargestellt. Sie sitzen, hocken oder knien auf einer leicht vorspringenden Bodenfläche mit gravierten Gräsern und Blüten. Eines der Kinderpaare hat Früchte (Granatäpfel, Kürbisse und Weintrauben) aufeinander geschichtet und ein anderes (auf der Rückseite der Wandung) Weintrauben in einem Korb aufgetürmt. Die Schraffuren am oberen Rand des Elfenbeinzylinders lassen vermuten, dass dieser als Humpen mit Deckel und Henkel in Silber gefasst werden sollte. Das Relief dürfte in Deutschland, mit Sicherheit nach der Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden sein. Ein Exemplar in Frankfurt am Main (Liebieghaus Skulpturensammlung) ist diesem unmittelbar vergleichbar. Es zeigt ebenfalls neun nackte, spielende Kinder, die allerdings mehr ›Bewegungsraum‹ haben, da der Zylinder fast doppelt so hoch ist. Die Abfolge der Figuren ist gleichermaßen starr und schematisch. Dennoch bedienen die neben- und hintereinander angeordneten Kinder ein beliebtes und vielfach durch graphische Vorlagen verbreitetes Bildthema, das auf François Duquesnoy zurückgeht. Auch Gérard van Opstal, der aus Brüssel stammende Bildhauer und Elfenbeinkünstler, der in König Ludwig XIV. von Frankreich seinen wohl berühmtesten Bewunderer gefunden hatte, stellte um die Mitte des 17. Jahrhunderts Putten mit pausbäckigen Gesichtern und wehenden Haaren besonders originell zur Schau. Von seinen wie ›ausgeschnitten‹ wirkenden, meist auf schwarzen Samt gelegten Elfenbeinreliefs besitzt der Louvre eine erlesene Kollektion. Leonhard Kern, dessen Werkstatt und Nachfolge, haben dieses Sujet in der Elfenbeinkunst stilistisch fortentwickelt (siehe Inv.-Nr. II 20). Aus dem späten 17. Jahrhundert besitzt das Bayerische Nationalmuseum in München Reliefs mit Darstellung von Kinderbacchanalien, die von dem bekannten Elfenbeinkünstler Jean Mancel signiert sind (siehe Inv.-Nr. II 135, II 435).
Reproduktion
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