








Einschenkender Satyr
Praxiteles (4. Jh. v. Chr.) - Entwurf
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H. 164,5 cm, B. 55 cm, T. 60,0 cm
Museum
Inventarnummer
Hm 100
Der Dresdner Satyr ist Teil eines ganz ungewöhnlichen Befunds: Um 1660 hat man in Castel Gandolfo (Latium) zusammen mit dem abgebildeten Satyr noch drei weitere Repliken desselben statuarischen Typus entdeckt, die gleichfalls in die Sammlung des Kardinals Flavio Chigi gelangt sind. Die vier Repliken unterscheiden sich zwar im Hinblick auf Kleinigkeiten (Stirnhaar), sind aber sicher zur selben Zeit sowie aus dem gleichen Marmor angefertigt worden und waren in der Antike sehr wahrscheinlich gemeinsam im Zuschauerbereich eines kleinen Theaters aufgestellt, wo sie alle mit einem Blick in Augenschein genommen werden konnten. Die nicht sonderlich originelle Idee, den Satyr gleich in vierfacher Ausführung im Theater zu präsentieren, ist vielleicht darauf zurückzuführen, dass man während der Endphase der Arbeiten am Theater und an seiner Ausstattung in Zeitnot geraten war. Bei genauem Hinsehen stellt man fest, dass die Satyrn mit ihren rechten Händen nie einen Henkel umfasst haben. Die Zeit drängte offenbar so sehr, dass die Bildhauer das eigentliche Thema der Darstellung, das Einschenken, gar nicht mehr realisieren konnten und die Kannen kurzerhand weggelassen haben.
Dietrich Boschung, Jens Daehner, Wilfred Geominy, Huberta Heres, Kordelia Knoll, Frank Martin, Stefanie Oehmke, Joachim Raeder, Stephan F. Schröder, Frederike Sinn und Christiane Vorster (Bearb.): Katalog der antiken Bildwerke II. Idealskulptur der römischen Kaiserzeit 2, Best.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Skulpturensammlung, München 2011, Kat. 207, S. 863-869, Nr. Inv. Hm 100, Abb. 207,1-8 (Christiane Vorster)
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