1909 führte der Anthropologen Otto Schlaginhaufen im Auftrag des Königlichen Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums Dresden eine Sammelreise in Neuguinea durch. Hier legte er sowohl an der Nordküste als auch am Fluss Sepik umfangreiche Sammlungen an (circa 1500 Kulturzeugnisse). Finanziert wurde diese Expedition vom Dresdner Bankhaus Gebrüder Arnhold. Die Speiseschale erwarb Schlaginhaufen im August 1909 in Jakamul. Sie stammt von den am Fuße des Toricelli-Gebirges siedelnden Kombeo/Kombio.
Die von den Kombio und ihren unmittelbaren Nachbarn der Urat-Sprachgruppe gefertigten Tontöpfe und Schalen gehören zu den herausragenden Töpfereierzeugnissen Neuguineas. Es gibt zwei Varianten: die konischen, von den Frauen in Spiralwulsttechnik hergestellten und dekorierten Kochtöpfe (wil oder malup) und die feineren, von den Männern halbrund gefertigten Speise- und Servierschalen (kadruk). Die Muster werden mit einem Muschelschalen- oder Knochenstück eingeschnitten und ausgekerbt. Die Ornamentik dieser Gefäße erinnert an die Kwoma am mittleren Sepik. Töpfe aus Ton waren in Neuguinea eine begehrte Handelsware und wurden an der Küste und entlang der Flüsse in ganzen Bootsladungen gehandelt. (M.M-K.)