Bodhidharma mit dem Schuh
unbekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
11,6 x 9,5 x 4,8 cm
Inventarnummer
23038
Bodhidharma war ein buddhistischer Mönch aus Südindien, der entweder während der Früheren Song-Dynastie (420-479) oder während der Liang-Dynastie (502-557) nach China kam. Dort gilt er als Begründer des Chan-Buddhismus, der später in seiner japanischen Version als "Zen-Buddhismus" großen Einfluss erlangen sollte. Sein Wirken in China, vorwiegend im Reich der Nördlichen Wei-Dynastie (385-534), ist heute von zahlreichen Sagen und Legenden umrankt. In einer davon heißt es, dass Botschafter Songyun von der Nördlichen Wei ihm während einer Reise im Pamir-Gebirge begegnete. Er hielt einen seiner Schuhe in der Hand. Songyun fragte ihn, wohin er gehe und Bodhidharma antwortete, er gehe nach Hause. Auf die Frage, warum er einen seiner Schuhe in der Hand hielte, erwiderte er, dass er das erfahren werde, wenn er zum Shaolin-Kloster (in Henan) käme. Dort erfuhr Songyun, dass Bodhidharma drei Jahre zuvor verstorben und hinter dem Tempel begraben worden sei. Das Grab wurde geöffnet und man fand darin nur einen Schuh.
Die zunächst für chinesische Abnehmer geschaffenen Figuren fanden auf Hausaltären oder in den Pretiosenecken wohlhabender Angehöriger des Mittelstands Aufstellung. Aufgrund ihrer glücksverheißenden Symbolik waren sie auch beliebte Geschenke. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelangten im Zuge barocker Ostasienbegeisterung neben den begehrten Porzellanen auch Specksteinfiguren nach Europa. In Dresden lassen sie sich seit den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts archivalisch belegen. Nach den Intentionen August des Starken sollten die Figuren zur Ausstattung eines separaten Kabinetts in dem als Porzellanschloss konzipierten Japanischen Palais dienen.
Die zunächst für chinesische Abnehmer geschaffenen Figuren fanden auf Hausaltären oder in den Pretiosenecken wohlhabender Angehöriger des Mittelstands Aufstellung. Aufgrund ihrer glücksverheißenden Symbolik waren sie auch beliebte Geschenke. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelangten im Zuge barocker Ostasienbegeisterung neben den begehrten Porzellanen auch Specksteinfiguren nach Europa. In Dresden lassen sie sich seit den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts archivalisch belegen. Nach den Intentionen August des Starken sollten die Figuren zur Ausstattung eines separaten Kabinetts in dem als Porzellanschloss konzipierten Japanischen Palais dienen.
Gilbert Lupfer und Martin Roth (Hgs.) Karin Kolb: Zukunft seit 1560. Bd. 1, Die Ausstellung [... anlässlich der Ausstellung "Zukunft seit 1560. Die Ausstellung", Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Residenzschloss, 18. April bis 7. November 2010], Berlin, München 2010, S. 105, Abb. 110 (farbig)
Maureen Cassidy-Geiger: Changing attitues towards ethnographic material: re-discovering zhe Soapstone Collection of Augustus the Strong,in: Staatliches Museum für Völkerkunde Dresden(Hg.): Abhandlungen und Berichte des Staatlichen Museums für Völkerkunde Dresden ; 48, Frankfurt/Main 1994, S. 7-98, Bd. 48 / S. 35, Abb. 27 (schwarz-weiss)
Maureen Cassidy-Geiger: Changing attitues towards ethnographic material: re-discovering zhe Soapstone Collection of Augustus the Strong,in: Staatliches Museum für Völkerkunde Dresden(Hg.): Abhandlungen und Berichte des Staatlichen Museums für Völkerkunde Dresden ; 48, Frankfurt/Main 1994, S. 7-98, Bd. 48 / S. 34, Abb. 25 (schwarz-weiss)
Maureen Cassidy-Geiger: Changing attitues towards ethnographic material: re-discovering zhe Soapstone Collection of Augustus the Strong,in: Staatliches Museum für Völkerkunde Dresden(Hg.): Abhandlungen und Berichte des Staatlichen Museums für Völkerkunde Dresden ; 48, Frankfurt/Main 1994, S. 7-98, Bd. 48 / S. 35, Abb. 27 (schwarz-weiss)
Maureen Cassidy-Geiger: Changing attitues towards ethnographic material: re-discovering zhe Soapstone Collection of Augustus the Strong,in: Staatliches Museum für Völkerkunde Dresden(Hg.): Abhandlungen und Berichte des Staatlichen Museums für Völkerkunde Dresden ; 48, Frankfurt/Main 1994, S. 7-98, Bd. 48 / S. 34, Abb. 25 (schwarz-weiss)
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