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Ort, Datierung
Togo, Sokode, vor 1910
Material und Technik
Abmessungen
25,1 x 9,5 x 8,5 cm
Inventarnummer
29753
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Laut ursprünglicher Angabe beim Erwerb wurde die hölzerne Figur als Frau der Kabure (alte Bezeichnung für Kabyè/Kabiyé) und aus Sokodé stammend dokumentiert. Die geografische Herkunft wurde somit mit "Togo, Sokode" verzeichnet. Neuere Informationen aus Bénin ergänzen, dass es sich um die Darstellung einer Voodussi (geweihte Angehörige im Vodún) handeln könnte oder um eine Autorität der religiösen/spirituellen Praxis von Dan. Allerdings könnte es sich auch um einen Figurentyp handeln, der im Stile von Colon-Figuren oder Souvenirs auch für den Verkauf an Europäer bestimmt war. Bei den Colon-Figuren handelt es sich entweder um Darstellungen von Europäern oder um afrikanische Persönlichkeiten mit europäischen, westlichen Attributen. Die fremde Macht wurde nicht nur reflektiert, sondern auch zur eigenen moralischen Stärkung eingesetzt. (Silvia Dolz, Patrick Emery Effiboley)

Der aus Rostock stammende Ernst Friedrich Gütschow (1869-1946) ließ sich 1902 in Dresden nieder, wo er nicht nur Generaldirektor des zweitgrößten Tabakunternehmens der Stadt (Jasmatzi AG) wurde, sondern auch begann, mit seinem Kapital eine breite Tätigkeit als Kunst- und Kulturmäzen zu entfalten. So schenkte er dem Museum für Völkerkunde Dresden 1910 neben der Sammlung aus Togo weitere Kulturobjekte aus verschiedenen Teilen Westafrikas, darunter auch aus Kamerun. Ein Großteil ist typische Marktware der damaligen Zeit, darunter frühes Kunsthandwerk und Textilien. Über die Provenienz des Sammlungsteils, der sich aus Objekten aus dem südlichen Teil der Kolonie „Togoland“ zusammensetzt, ist bis zum aktuellen Stand nur belegt, dass Gütschow sie in Dresden von einer bisher unbekannten Person ankaufte. Um die Transaktion an das Museum in die Wege zu leiten, bedurfte es jedoch einer besonderen Motivation: Erst durch die Inaussichtstellung des Sächsischen Albrechtsordens wurde er überzeugt, im Oktober 1910 eine Sammlung von 196 funktional exakt dokumentierten, zumeist Ritualobjekten zu erwerben und dem Museum als Geschenk anzubieten. Die Vermutung liegt nahe, dass ein ritueller Gegenstand mit derart exakter Funktionsbeschreibung weggegeben wurde, weil er für die möglicherweise konvertierten Besitzer ihren Wert verloren hatte. (Toni Hanel, Silvia Dolz)
Silvia Dolz: Weiße Herrschaft, Schwarze Macht. Das Bild des Europäers in der afrikanischen Kunst, in: Dresdener Kunstblätter, 57 (2013), Heft 4.
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