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Figur Mutter ein Kind stillend

uns nicht bekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Togo, Sokode, vor 1910
Material und Technik
Abmessungen
37,0 x 18,0 x 14,5 cm
Inventarnummer
29754
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Laut ursprünglicher Angabe wurde die hölzerne Figur als Mutter, die ein Kind stillt, beschrieben. Die geografische Herkunft wurde mit "Togo-Sokode" verzeichnet. Neuere Informationen aus Togo und Bénin ergänzen, dass es sich dabei um die Repräsentation eines Stadiums im Lebenszyklus handelt, die im Kontext einer Inititiation stehen könnte. Allerdings könnte es sich auch um einen Figurentyp handeln, der im Stile von Colon-Figuren oder Souvenirs auch für den Verkauf an Europäer bestimmt war.Bei den Colon-Figuren handelt es sich entweder um Darstellungen von Europäern oder um afrikanische Persönlichkeiten mit europäischen, westlichen Attributen. Die fremde Macht wurde nicht nur reflektiert, sondern auch zur eigenen moralischen Stärkung eingesetzt. Der abgebildete Stuhl verweist auf eine elitäre Familie, die früh in Kontakt mit Europäern stand. (Silvia Dolz, Ohiniko Mawussé Toffa, Patrick Emery Effiboley)

Der aus Rostock stammende Ernst Friedrich Gütschow (1869-1946) ließ sich 1902 in Dresden nieder, wo er nicht nur Generaldirektor des zweitgrößten Tabakunternehmens der Stadt (Jasmatzi AG) wurde, sondern auch begann, mit seinem Kapital eine breite Tätigkeit als Kunst- und Kulturmäzen zu entfalten. So schenkte er dem Museum für Völkerkunde Dresden 1910 neben der Sammlung aus Togo weitere Kulturobjekte aus verschiedenen Teilen Westafrikas, darunter auch aus Kamerun. Ein Großteil ist typische Marktware der damaligen Zeit, darunter frühes Kunsthandwerk und Textilien. Über die Provenienz des Sammlungsteils, der sich aus Objekten aus dem südlichen Teil der Kolonie „Togoland“ zusammensetzt, ist bis zum aktuellen Stand nur belegt, dass Gütschow sie in Dresden von einer bisher unbekannten Person ankaufte. Um die Transaktion an das Museum in die Wege zu leiten, bedurfte es jedoch einer besonderen Motivation: Erst durch die Inaussichtstellung des Sächsischen Albrechtsordens wurde er überzeugt, im Oktober 1910 eine Sammlung von 196 funktional exakt dokumentierten, zumeist Ritualobjekten zu erwerben und dem Museum als Geschenk anzubieten. Die Vermutung liegt nahe, dass ein ritueller Gegenstand mit derart exakter Funktionsbeschreibung weggegeben wurde, weil er für die möglicherweise konvertierten Besitzer ihren Wert verloren hatte. (Toni Hanel, Silvia Dolz)
Silvia Dolz: Weiße Herrschaft, Schwarze Macht. Das Bild des Europäers in der afrikanischen Kunst, in: Dresdener Kunstblätter, 57 (2013), Heft 4.
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