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Ort, Datierung
Afrika, Togo, vor 1899
Abmessungen
Länge: 2 x 37 cm, Breite: 12 cm, Tiefe: 2 cm
Inventarnummer
MAf 00728
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Dieser hier sogenannte Amulettgürtel wurde aus Leder, Sehnen, blauem Gewerbe und Reptilienhaut hergestellt. Laut Katalogzettel stammt der Gürtel von den Hausa und aus Togo. Dr. Emery P. Effiboley erkennt in dem Gürtel einen persönlichen Gegenstand. Die Hausa waren bekannt für ihre Lederarbeiten. Da Menschen immer seltener diese Form von Talisman nutzen, verschwindet das Wissen im Bezug auf diese Lederarbeiten zunehmend. Dr. Ohiniko M. Toffa ist auch der Meinung, dass es sich hierbei um einen persönlichen Schutzgegenstand handelt, der um die Hüfte oder in einer Tasche getragen wird. Er dient in vielen Fällen zum Schutz seines Trägers, bei dem es sich um einen Soldaten, Heiler, Jäger oder eine andere Person mit wichtiger Funktion gehandelt haben könnte, der das Amulett in bestimmten Situationen, beispielweise nur nachts, an einem unbekannten Ort oder in einem Kampf bei sich trug. Der Gürtel ist mit einem persönlichen Schicksal verbunden und hochsensibel.
Die Hausa waren muslimisch und in vielen Regionen Westafrikas als Händler unterwegs, weswegen nicht alle Objekte, die den Hausa zugeordnet werden, zwingend von diesen hergestellt worden sind, sondern Handelsgut aus anderen Regionen darstellen. Einige Hausa arbeiteten auch für die Kolonisatoren und waren bei sog. Expeditionen angestellt. Valentin von Massow (1864-1899) schlug im Deutschen Reich eine Offizierslaufbahn ein und leistete anschließend Kolonialdienst in der deutschen Kolonie Togo (1896-1899). Zunächst war von Massow Kommandeur der Polizeitruppe (1896-1898) und führte zahlreiche Kriege im Norden Togos, wobei er auch für einige Monate die Leitung der Station "Bassari" übernahm. Ab 1898 war er Mitglied der deutsch-französischen Grenzregulierungskommission Togo-Dahomey. Sein Tagebuch legt nahe, dass er einen Großteil der Objekte während dieser Feldzüge erbeutete. Einige kamen aber auch durch Transaktionen mit Hausa Händlern in seinen Besitz. Von Massow war in der Kolonie mit mindestens 2 Frauen nach lokaler Tradition verheiratet, von denen eine eine Hausa Frau namens Amschiéto war. Durch diese hierarchische Beziehung könnte er leichteren Zugang zu Objekten gehabt haben. Oft fand auch ein Austausch von Objekten zwischen Kolonisatoren statt. Für die Vermittlung seiner Sammlungen stand von Massow mit Felix von Luschan, dem Leiter der Afrikasammlungen in Berlin, in Kontakt. (Sebald 2014) Nach seinem Tod veranlasste seine Mutter Adelheid von Kuylenstjerna die Überführung des Nachlasses ihres Sohnes. (MVL 1899_38) In den Jahren 1899 und 1900, verkaufte und schenkte von Kuylenstjerna 266 Objekte an das Museum, von denen 27 als vermisst verzeichnet sind. Den Amulettgürtel verkaufte sie dem Museum im Jahr 1899. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 13.02.2023)
Kultureller Kontext
Dagomba [Volk] (geographisch-stilistische Einordnung - [Herstellung]), Haussa (Erwerbung)
Reproduktion
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