Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 00783
Dieses Element wird wegen ethischer Bedenken nicht online gezeigt.
Due to ethical considerations, this object is not being shown online.
Ort, Datierung
Afrika, Nord-Togo/Ghana, vor 1899
Abmessungen
2 x 11,8 x 3 cm
Inventarnummer
MAf 00783
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die hier sogenannte Signalpfeife wurde aus Holz geschnitzt, mit mehreren Bohrungen versehen und rot gefärbt. Laut Dr. Emery P. Effiboley handelt es sich um ein Windinstrument, welches u.a. besonders von den Baatombu und Bassari als Musikinstrument in sozialen aber auch im Kriegskontext genutzt wurde. Das Instrument wurde beispielsweise für „tipenti“ Performances in nördlichen Teilen Benins (natitingou, tanguieta, etc.) gespielt. In diesen "akephalen" Gesellschaften wird sie auch zur Kommunikation verwendet. Diese Besonderheit dieser Gesellschaften machte die Eroberung des nördlichen Teils von Benin für die französische Armee sehr schwierig. Dr. Ohiniko M. Toffa ist der Meinung, dass der Gegenstand zur Informationsvermittlung genutzt wurde, zum Beispiel um die Gemeinschaft über einen herannahenden Angriff zu informieren. Der Besitzer hatte eine besondere Funktion und Status innerhalb der Gesellschaft. Auf dem Katalogzettel wurde lediglich Togo vermerkt. Es finden sich keine Hinweise darauf, von wem die Pfeife hergestellt wurde, noch wer der Besitzer war.
Valentin von Massow (1864-1899) schlug im Deutschen Reich eine Offizierslaufbahn ein und leistete anschließend Kolonialdienst in der deutschen Kolonie Togo (1896-1899). Zunächst war von Massow Kommandeur der Polizeitruppe (1896-1898) und führte zahlreiche Kriege im Norden Togos, wobei er auch für einige Monate die Leitung der Station "Bassari" übernahm. Ab 1898 war er Mitglied der deutsch-französischen Grenzregulierungskommission Togo-Dahomey. Sein Tagebuch legt nahe, dass er einen Großteil der Objekte während dieser Feldzüge erbeutete. Einige kamen aber auch durch Transaktionen mit Hausa Händlern in seinen Besitz. Von Massow war in der Kolonie mit mindestens 2 Frauen nach lokaler Tradition verheiratet. Durch diese hierarchische Beziehung könnte er leichteren Zugang zu Objekten gehabt haben. Oft fand auch ein Austausch von Objekten zwischen Kolonisatoren statt. Für die Vermittlung seiner Sammlungen stand von Massow mit Felix von Luschan, dem Leiter der Afrikasammlungen in Berlin, in Kontakt. (Sebald 2014) Nach seinem Tod veranlasste seine Mutter Adelheid von Kuylenstjerna die Überführung des Nachlasses ihres Sohnes. (MVL 1899_38) In den Jahren 1899 und 1900, verkaufte und schenkte von Kuylenstjerna 266 Objekte an das Museum, von denen 27 als vermisst verzeichnet sind. Die sogenannte Signalpfeife verkaufte sie dem Museum im Jahr 1899. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 14.02.2023)
Kultureller Kontext
Dagomba [Volk] (geographisch-stilistische Einordnung - [Herstellung])
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Kommunikation

Signalpfeife (Lugunyini)

uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Signalpfeife (Lugunyini)
uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Hocker

uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Hocker
uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
uns nicht bekannt

Zwei Quechua bei der Durchführung eines Heilrituals - Heilrituale der Kallavaya

Rösing, Ina
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Zwei Quechua bei der Durchführung eines Heilrituals - Heilrituale der Kallavaya
Rösing, Ina
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Zum Seitenanfang