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Ort, Datierung
Afrika, Nord-Togo, vor 1899
Material und Technik
Abmessungen
2,4 x 2,8 x 2,8 cm
Inventarnummer
MAf 00823
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der hier sogenannte Spannring für den Daumen wurde aus Eisen geschmiedet und mit Verzierungen versehen. Laut Katalogzettel stammt der Spannring aus dem „Togo-Hinterland“, was auf den Norden Togos hinweisen könnte. Dr. Ohiniko M. Toffa ist der Meinung, dass es sich um ein Werkzeug zur Nutzung beziehungsweise zum Spannen eines Bogens handelt. Gleichzeitig kann es auch ein Ritualobjekt darstellen, da zur Jagd auch Initiationszeremonien gehörten. Wahrscheinlich stammen sie aus den nördlichen Regionen Togos oder Ghanas, wo zum Beispiel die Bimoba, Gurma und Kabiyé ähnliche Gegenstände nutzten. Laut Dr. Emery Patrick Effiboley ist der Ring Teil einer Bogenspannhilfe namens "taschota" auf Ditammari, die zum Ziehen eines Pfeiles aber auch zur Erzeugung von Tönen, zum Beispiel bei den Betambaribe in Nordwest-Bénin und Nordost-Togo, verwendet wurde.
Valentin von Massow (1864-1899) schlug im Deutschen Reich eine Offizierslaufbahn ein und leistete anschließend Kolonialdienst in der deutschen Kolonie Togo (1896-1899). Zunächst war von Massow Kommandeur der Polizeitruppe (1896-1898) und führte zahlreiche Kriege im Norden Togos, wobei er auch für einige Monate die Leitung der Station "Bassari" übernahm. Ab 1898 war er Mitglied der deutsch-französischen Grenzregulierungskommission Togo-Dahomey. Sein Tagebuch legt nahe, dass er einen Großteil der Objekte während dieser Feldzüge erbeutete. Einige kamen aber auch durch Transaktionen mit Hausa Händlern in seinen Besitz. Von Massow war in der Kolonie mit mindestens 2 Frauen nach lokaler Tradition verheiratet. Durch diese hierarchische Beziehung könnte er leichteren Zugang zu Objekten gehabt haben. Oft fand auch ein Austausch von Objekten zwischen Kolonisatoren statt. Für die Vermittlung seiner Sammlungen stand von Massow mit Felix von Luschan, dem Leiter der Afrikasammlungen in Berlin, in Kontakt. (Sebald 2014) Nach seinem Tod veranlasste seine Mutter Adelheid von Kuylenstjerna die Überführung des Nachlasses ihres Sohnes. (MVL 1899_38) In den Jahren 1899 und 1900, verkaufte und schenkte von Kuylenstjerna 266 Objekte an das Museum, von denen 27 als vermisst verzeichnet sind. Den Spannring verkaufte sie dem Museum im Jahr 1899. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 16.02.2023)
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