Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 11660 a, b
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Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die vorliegende Trommel mit einem Trommelschlägel wurde aus Holz gefertigt, mit Kerbschnittornamentik und schwarzer Bemalung verziert und einseitig mit einem Trommelfell aus Tierhaut bespannt. Laut Katalogzettel waren es ursprünglich zwei Schlägel. Weiter heißt es dort, dass es sich um die Kriegs- bzw. Hinrichtungstrommel des Oberhauptes von We, die "Sabatram" genannt wird, handelt. Sie wurde damals geschlagen, wenn jemand wegen eines Verbrechens angeklagt oder als Opfergabe für ein verstorbenes Oberhaupt hingerichtet wurde. Es wurden auch gefangengenommene Feinde geopfert, deren Schädel ohne Unterkiefer an die Trommel gehängt wurden. Laut Dr. Ohiniko M. Toffa ist solch eine Trommel in Südtogo als atopani bekannt. Es handelt sich um einen religiösen Gegenstand, den nur initiierte Personen nutzen dürfen. Beim Spielen der Trommel wird eine Botschaft verkündet, die andere initiierte Personen verstehen können. Daraufhin versammeln Personen an einem bestimmten Ort, um z.B. eine Zeremonie durchzuführen. Oft beinhalte die Botschaften geheime Informationen, die nicht-initiierte Personen nicht verstehen können. Laut Dr. Emery P. Effiboley ähnelt die Trommel der "Sato" Trommel, die in verschiedenen Kontexten gespielt wird.
In der Datenbank wird das Objekt den Ewe zugeordnet. Hans Gruner schenkte im Jahr 1905 insgesamt fünf Objekte des Oberhauptes der "Landschaft We" an das Museum. Hans Gruner (1865-1943) war Naturwissenschaftler und von 1892-1914 Kolonialbeamter in der deutschen Kolonie Togo. Er hatte u.a. die Leitung der Station "Misahöhe" (1892-1896 und 1899-1914) und "Sansanné-Mango"(1896-1899), sowie der "Deutschen Togo-Hinterland-Expedition" (D.T.E.) von 1894-1895 inne und war Teil zahlreicher anderer sog. Strafexpeditionen. Er heiratete zu einem uns unbekanntem Datum eine Frau der Ewe namens Woegblo Nutsua à Kuma-Tokpli. Durch diese hierarchische Beziehung hatte er wahrscheinlich zusätzlich leichteren Zugang zu Objekten. Gruner schenkte dem Museum 168 Objekte. Bei religiösen und geheimen/ heiligen Objekten sowie denen, die hochrangigen Persönlichkeiten gehörten, ist es unwahrscheinlich, dass diese freiwillig abgegeben worden sind. Außerdem war es nicht unüblich, dass sich Kolonisatoren untereinander Objekte schenkten, verkauften oder tauschten.
Die "Landschaft We" befindet sich eigentlich bei der Stadt Keta und der gleichnamigen Ketalagune an der Küste des heutigen Ghanas. (Spieth 1906) Der Ahnenstuhl, ein Zepter und drei Trommeln sollen alle vom Oberhaupt dieser Landschaft stammen, auch wenn sich die Orts- und Bevölkerungsangaben teils unterscheiden. Die Insignien der Ewe Autoritäten beinhalteten meistens einen Thron, einen Ahnenstuhl, ein Schwert, einen Sprecherstab, eine Glocke, zwei Sprechtrommeln (männlich und weiblich) mit Schlägeln, sowie eine Kriegs- bzw. Hinrichtungstrommel. (Spieth 1906) Gruner könnte sich die Objekte während seiner Zeit als Stationsleiter in "Misahöhe" 1892-1896 und von 1899-1914 angeeignet haben, da er von dort aus zahlreiche sog. Expeditionen ins Umland sowie Feldzüge gegen die Bevölkerung führte. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 12.01.2023)
Kultureller Kontext
Ewe (Herstellung)
Reproduktion
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