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Ort, Datierung
Afrika, Ghana, Landschaft Buem, vor 1901
Abmessungen
17 x 26 x 21 cm
Inventarnummer
MAf 07020
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die Kopfbedeckung wurde aus brauner Bastfaser (Palme) gebunden und geflochten. Laut Dr. Ohiniko M. Toffa wird dieses religiöse und persönliche Statusobjekt von einem Priester oder Krieger getragen. Dr. Emery P. Effiboley ergänzt, dass die Kopfbedeckung für rituelle Zwecke genutzt wurde und nicht freiwillig abgegeben worden wäre. Laut Katalogzettel stammt das Objekt aus "Böem“, wobei es sich wahrscheinlich um das heutige Buem, nördlich von Hohoe in Ghana, handelt. Gruner schenkte es im Jahr 1901 dem Museum. Hans Gruner (1865-1943) war Naturwissenschaftler und von 1892-1914 Kolonialbeamter in der deutschen Kolonie Togo. Er hatte u.a. die Leitung der Station "Misahöhe" (1892-1896 und 1899-1914) und "Sansanné-Mango"(1896-1899), sowie der "Deutschen Togo-Hinterland-Expedition" (D.T.E.) von 1894-1895 inne und war Teil zahlreicher anderer sog. Strafexpeditionen. Er heiratete zu einem uns unbekanntem Datum eine Frau der Ewe namens Woegblo Nutsua à Kuma-Tokpli. Durch diese hierarchische Beziehung hatte er wahrscheinlich zusätzlich leichteren Zugang zu Objekten. Gruner schenkte dem Museum 168 Objekte. Bei religiösen, geheimen/ heiligen oder Statusobjekten ist es unwahrscheinlich, dass diese freiwillig abgegeben worden sind.
In der Datenbank wurde das Objekt den Ewe zugeordnet. Gruner könnte sich die Kopfbedeckung während der sog. D.T.E. angeeignet haben, bei der er auf dem Weg von "Misahöhe" nach Kete Krachi im November 1894 Buem durchquert haben könnte. In einer Stadt namens "Nkunja" trifft er angeblich auf Schwierigkeiten mit zwei uneinigen lokalen Oberhäuptern. Er nimmt einen Anführer als Geisel und entlässt ihn erst nach Zahlung von Kauris und Geschenken. Es ist unklar, ob Gruner sich die Kopfbedeckung potenziell bei diesem Vorfall angeeignet haben könnte. Anschließend ereignet sich der Vorfall mit dem Priester namens "Obosomfo" der Dente Glaubensgemeinschaft bei Kete-Kratchi, der von Gruner am 23. November 1894 hingerichtet wird. (Sebald 1997) Gruner zählt in einem Brief an Felix von Luschan die in diesem Kontext vom Priester geplünderten Objekte auf, unter denen sich auch eine "Mütze" befindet. (Hüsgen 2020) Zusätzlich war Hans Gruner von 1892-1896 und von 1899-1914 Stationsleiter in "Misahöhe" und unternahm sog. Expeditionen ins Umland sowie Feldzüge gegen die Bevölkerung. Somit können die Objekte der Ewe auch aus diesem Kontext stammen. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 11.01.2023)
Kultureller Kontext
Ewe (Herstellung)
Reproduktion
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