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Ort, Datierung
Afrika, Nord-Togo, vor 1901
Abmessungen
153,5 x 3,3 x 3,3 cm
Inventarnummer
MAf 07030
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der Bogen wurde aus Bambus geschnitzt und besitzt keine Sehne. Laut Dr. Ohiniko M. Toffa handelt es sich um einen Jagdgegenstand, der auch im Krieg eingesetzt werden kann und potenziell einem Soldaten gehörte.
Eine Bogen- und Speerkultur gibt es vor allem im nördlichen Teil von Togo, Ghana, Benin, Nigeria und im südlichen Teil von Burkina Faso. In einigen Gebieten gibt es Gruppen, die sich speziell mit dem Bogen identifizieren, wie die Kabiyé in Togo, die Betambaribe (ehemals Somba) in der Republik Benin und die Dagomba aus Ghana. Der Bogen wird als persönlicher Schmuck für Männer angesehen und mit Amuletten mystisch geschützt. Die Bögen werden im Allgemeinen für die Jagd verwendet. Wenn die Gemeinschaft in einen Konflikt gerät, wird der Bogen zur Waffe, was besonders in der Kolonialzeit der Fall war. Heutzutage haben diese Familien Schwierigkeiten, das Wissen über die Bögen an ihre Erben weiterzugeben, was zu einem kulturellen Verlust führt. (Dr. Emery Patrick Effiboley)
Laut Katalogzettel stammt der Bogen aus dem "Hinterland von Togo" und wurden in der Datenbank Nord-Togo zugeordnet. Hans Gruner schenkte den Bogen im Jahr 1901 dem Museum. Hans Gruner (1865-1943) war Naturwissenschaftler und von 1892-1914 Kolonialbeamter in der deutschen Kolonie Togo. Er hatte u.a. die Leitung der Station "Misahöhe" (1892-1896 und 1899-1914) und "Sansanné-Mango"(1896-1899), sowie der "Deutschen Togo-Hinterland-Expedition" (D.T.E.) von 1894-1895 inne und war Teil zahlreicher anderer sog. Strafexpeditionen. Gruner schenkte dem Museum 168 Objekte. Die Waffen wurden wahrscheinlich als Kriegsbeute erworben. Bei religiösen oder Statusobjekten, ist es unwahrscheinlich, dass diese freiwillig abgegeben worden sind.
Die einzigen Bögen unter den durch Gruner an das Museum gelangten Objekten, sind laut zugehörigem Aktenstück 6 Bögen der Bimoba. In der Datenbank finden sich aber nur 5 Bögen, die den Bimoba zugeordnet wurden, sodass man vermuten könnte, dass es sich hierbei um den fehlenden 6. Bogen handelt. Alle 6 stammen zwar aus Nord-Togo, aber der vorliegende Bogen ist als einziger aus Bambus hergestellt worden.
Das Reich der Bimoba befand sich nördlich und westlich von Sansanné-Mango. Am Ende seiner Zeit als Stationsleiter dort, zieht Hans Gruner am 06. bis 30. Mai 1899 in den Krieg gegen die Bimoba. (Trierenberg 1914) Somit wäre es wahrscheinlich, dass die Aneignung der sog. Reisetasche in der Sammlung Gruners auf diese sogenannte Strafexpedition zurückzuführen ist. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 11.01.2023)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
R. D.
Reproduktion
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