Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAf 00785
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Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die hier sogenannte Pfeife mit Putzfeder wurde aus Holz geschnitzt und mit Kerbschnitten auf der Außenseite verziert. Die Pfeife wurde mit Metallringen und Tierhaut umwickelt und eine Messingringkette an ihr befestigt. Im Inneren befindet sich eine große Feder. Laut Dr. Emery P. Effiboley handelt es sich um ein Windinstrument, welches als Musikinstrument in sozialen aber auch im Kriegskontext genutzt wurde. Es steht wahrscheinlich in Verbindung mit den Baatombu und Bassari, aber auch anderen Gruppen in Nord-Togo und Benin. Die Pfeife wurde auch benutzt um in traditionellen Kontexten zu kommunizieren. Dr. Ohiniko M. Toffa ist der Meinung, dass der Gegenstand ausschließlich im Krieg zur Informationsvermittlung genutzt wurde, zum Beispiel um die Gemeinschaft über einen herannahenden Angriff zu informieren. Der Besitzer hatte eine besondere Funktion und Status innerhalb der Gesellschaft. Auf dem Katalogzettel wurde nur „Hinterland von Togo“ vermerkt, was meistens darauf hinweist, dass das Objekt aus dem Norden Togos stammt. Es finden sich keine Hinweise darauf, von wem die Pfeife hergestellt wurde, noch wer der Besitzer war.
Valentin von Massow (1864-1899) schlug im Deutschen Reich eine Offizierslaufbahn ein und leistete anschließend Kolonialdienst in der deutschen Kolonie Togo (1896-1899). Zunächst war von Massow Kommandeur der Polizeitruppe (1896-1898) und führte zahlreiche Kriege im Norden Togos, wobei er auch für einige Monate die Leitung der Station "Bassari" übernahm. Ab 1898 war er Mitglied der deutsch-französischen Grenzregulierungskommission Togo-Dahomey. Sein Tagebuch legt nahe, dass er einen Großteil der Objekte während dieser Feldzüge erbeutete. Einige kamen aber auch durch Transaktionen mit Hausa Händlern in seinen Besitz. Von Massow war in der Kolonie mit mindestens 2 Frauen nach lokaler Tradition verheiratet. Durch diese hierarchische Beziehung könnte er leichteren Zugang zu Objekten gehabt haben. Oft fand auch ein Austausch von Objekten zwischen Kolonisatoren statt. Für die Vermittlung seiner Sammlungen stand von Massow mit Felix von Luschan, dem Leiter der Afrikasammlungen in Berlin, in Kontakt. (Sebald 2014) Nach seinem Tod veranlasste seine Mutter Adelheid von Kuylenstjerna die Überführung des Nachlasses ihres Sohnes. (MVL 1899_38) In den Jahren 1899 und 1900, verkaufte und schenkte von Kuylenstjerna 266 Objekte an das Museum, von denen 27 als vermisst verzeichnet sind. Die sogenannte Signalpfeife verkaufte sie dem Museum im Jahr 1899. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 14.02.2023)
Kultureller Kontext
Dagomba [Volk] (geographisch-stilistische Einordnung - [Herstellung])
Reproduktion
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