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Ort, Datierung
Afrika, Togo, vor 1901
Abmessungen
3 x 7 x 53 cm; Länge Spannmesser: 16,8 cm
Inventarnummer
MAf 07163 a, b
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der hier sogenannte Handgelenkschutz wurde aus Tierhaut mit Schnüren aus Tierhaut und Fasermaterial gebunden. Das Spannmesser besteht aus geschmiedetem Metall. Laut Katalogzettel handelt es sich um ein Objekt der „Moba“, bei denen es sich um die Bimoba handelt, deren Reich sich nördlich und westlich von Sansanné-Mango befand. Laut Dr. Ohiniko M. Toffa ist dies wahrscheinlich die Waffe eines Kriegers, Jägers oder Soldaten und ist somit wahrscheinlich im Jagd- und Kriegskontext zum Einsatz gekommen.
Adam Mischlich (1864-1948) arbeitete ab 1890 als Missionar für die Basler Mission erst an der Goldküste (Ghana) und ab 1894 in Togo. Nachdem er 1897 aufgrund eines sexualstrafrechtlichen Skandals aus der Basler Mission ausschied (Erbar 1991), trat er in den Dienst des Gouvernements Togo. 1898 übernahm er die Leitung der Station Kete-Kratschi (heute Kete Krachi, Ghana) und 1913 die der Station „Misahöhe“ (bei Kpalimé, Togo). Die Unterdrückung der lokalen Bevölkerung als auch die Ausführung der kolonialen Gerichtsbarkeit unterlagen ihm als Stationsleiter. (Meyer-Bahlburg 1994) Als Afrikanist führte er sprachwissenschaftliche Studien in Zentral- und Nord-Togo, vor allem des Hausa, durch und veröffentlichte diese in Missionsblättern und den „Mitteilungen aus den deutschen Schutzgebieten“. Uns sind bisher keine militärischen Aktivitäten Mischlichs bekannt, was nicht heißt, dass nicht auch er potenziell an kriegerischen Auseinandersetzungen und Plünderungen der Bevölkerung beteiligt war. Des Weiteren war es nicht unüblich, dass die Kolonisatoren sich gegenseitig Objekte schenkten, verkauften oder tauschten. Durch Adam Mischlich (bzw. von Mischlich an das Museum für Völkerkunde Berlin und anschließend an das Museum für Völkerkunde Leipzig) kamen insgesamt 494 Objekte an das Museum, von denen aktuell 35 als vermisst gelten.
Gaston Thierry im Jahr 1897 und 1898 als auch Hans Gruner im Jahr 1899 führten jeweils Feldzüge gegen die Bimoba an und gaben Objekte der Bimoba an das Museum und eventuell auch an andere Kolonialbeamte. Adam Mischlich und Hans Gruner kannten sich, da Mischlich diesen im Jahr 1897 in Bismarckburg aufgrund einer Erkrankung gesund pflegte. Laut Akte kaufte das MVL das Objekt im Jahr 1901 von Felix von Luschan bzw. dem Museum für Völkerkunde Berlin (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 11.07.2023)
Kultureller Kontext
Moba (Herstellung)
Reproduktion
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