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Sprechtrommel des Sultans von Sansanne Mangu

uns nicht bekannt - Hersteller Gruner, Hans (1865-1943) - Sammler
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die Trommel wurde aus einem Holzstamm ausgehöhlt, geschwärzt, einseitig mit Tierhaut bespannt und auf ein schwarzes Brett gesetzt. Laut Katalogzettel handelt es sich um: "Die eine der beiden Sprechtrommeln des Sultans von Sansanne Mangu. Die Tr[ommeln] werden nebeneinander auf Gabelstöcke gelegt und mittels 2er Stöcke (MAf 6949 a, b) von einem der Trommelsprache kundigen geschlagen." Die zweite Sprechtrommel, als auch die Trommelschlägel befindet sich unter den von Gruner im Jahr 1901 an das Museum geschenkten Objekten. Hans Gruner (1865-1943) war Naturwissenschaftler und von 1892-1914 Kolonialbeamter in der deutschen Kolonie Togo. Er hatte u.a. die Leitung der Station "Misahöhe" (1892-1896 und 1899-1914) und "Sansanné-Mango"(1896-1899), sowie der "Deutschen Togo-Hinterland-Expedition" (D.T.E.) von 1894-1895 inne und war Teil zahlreicher anderer sog. Strafexpeditionen. Gruner schenkte dem Museum 168 Objekte. Bei religiösen und Statusobjekten, ist es unwahrscheinlich, dass diese freiwillig abgegeben worden sind.
Sansanné-Mango war die Hauptstadt des in Nordtogo dominierenden Tchokossi-Reiches und Monarchie, weswegen die Trommel dieser Bevölkerung zugeordnet wurde. Tchokossi werden auch Anufo, Chokosi, Chakosi, Cakosi, Kyokosi, Tschokossi oder Tiokossi genannt.
Gruner war erstmals Anfang 1895 im Reich der Tchokossi. Er erreichte am 10.01. die Stadt Sansanné-Mango, um den Sultan zum Unterschreiben eines sog. Schutz-/ Freundschafts- oder Handelsvertrag zu bringen. Während Gruners Verhandlungen mit dem Sultan von Mangu tauschten dieser und Gruner zahlreiche Geschenke aus. Leider finden sich keine Angaben worum es sich hierbei handelte. Gruner erwähnt während seines Aufenthaltes in Sansanné-Mango nur einmal Trommeln in seinem Tagebuch: „Auf dem Markt war, da es die Zeit des alle vier Monate stattfindenden Festes war, ein lebhaftes Treiben. Viel Volk führte bei ständigem Trommelklang und Gesang Tänze besonderer Art auf.“ Auch auf der Rückkehr der sog. D.T.E. passierte Gruner im Mai 1895 nochmals Sansanné-Mango. (Sebald 1997) Für drei Jahre fungierte Gruner auch als Leiter der späteren deutschen Station Sansanné-Mango (1896-1899) und führte von dort aus zahlreiche Feldzüge gegen die umliegende Bevölkerung an.
Laut Dr. Ohiniko M. Toffa spielen Trommeln bei den Tchokossi, wie bei allen Bevölkerungen in Togo, eine wichtige kulturelle Rolle. Diese Sprechtrommel wird dafür genutzt Informationen vom Oberhaupt an die Bevölkerung zu vermitteln. Der Besitzer wird für das Amt zeremoniell initiiert.
Dr. Emery P. Effiboley ergänzt, dass das Trommel spielen in vorkolonialer Zeit eine Form der Informationsvermittlung darstellte und es Personen gab, die die Fähigkeit besaßen, die Nachrichten zu dekodieren und dann weiterzuverbreiten. Heutzutage verschwindet dieses Wissen. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 09.01.2023)
Kultureller Kontext
Mangu (Herstellung)
Reproduktion
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