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Ort, Datierung
Afrika, Togo, Region Tschautcho, Sokodé, vor 1911
Abmessungen
126,6 x 12,7 x 2,8 cm
Inventarnummer
MAf 20417
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Der Bogen wurde aus Holz geschnitzt und eine gedrehte Lederschnur daran befestigt. Der Bogen wurde zur Jagd oder als Waffe im Krieg eingesetzt und gehörte wahrscheinlich einem Jäger, Krieger oder Priester. (Dr. Ohiniko M. Toffa) Eine Bogen- und Speerkultur gibt es vor allem im nördlichen Teil von Togo, Ghana, Benin, Nigeria und im südlichen Teil von Burkina Faso. In einigen Gebieten gibt es Gruppen, die sich speziell mit dem Bogen identifizieren, wie die Kabiyé in Togo, die Betambaribe (ehemals Somba) in der Republik Benin und die Dagomba aus Ghana. Der Bogen wird als persönlicher Schmuck für Männer angesehen und mit Amuletten mystisch geschützt. Die Bögen werden im Allgemeinen für die Jagd verwendet. Wenn die Gemeinschaft in einen Konflikt gerät, wird der Bogen zur Waffe, was besonders in der Kolonialzeit der Fall war. Heutzutage haben diese Familien Schwierigkeiten, das Wissen über die Bögen an ihre Erben weiterzugeben, was zu einem kulturellen Verlust führt. (Dr. Emery Patrick Effiboley)
Harry Grunitzky (1873-1912) war ab 1897 als Kaufmann, ab 1904 im Hamburger Unternehmen „Boedecker & Meyer, vorrangig in Lomé tätig, wo er auch verstarb. Er wurde als sog. außeramtliches Mitglied von 1907 bis 1912 im Gouvernmentsrat in Lomé eingebunden. Sein Engagement in Togo impliziert, dass er stark vom deutschen Kolonialbesitz profitierte, z.B. indem er sich durch vorherrschende Asymmetrien Objekte aneignete, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Hierfür plante er 1911 eine Reise durch das gesamte "Schutzgebiet". (1911/99) Da Grunitzky nach aktuellem Quellenstand keinen militärischen Aktivitäten in der Kolonie nachgegangen ist, ist es wahrscheinlich, dass Grunitzky als Kaufmann Objekte von anderen Militärakteuren gekauft, eingetauscht oder geschenkt bekommen hat. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass er sich auch Objekte mit Gewalt von der Bevölkerung angeeignet hat. Des Weiteren hatte Grunitzky sechs verschiedenen Frauen und hatte mit diesen zum Teil gleichzeitig elf Kinder. Durch diese hierarchischen Beziehungen hatte er wahrscheinlich zusätzlich leichteren Zugang zu Objekten. Der Bogen stammt laut Katalogzettel aus Sokodé. Grunitzky verkaufte ihn 1911 an das Museum. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 04.01.2023)
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