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Ort, Datierung
Afrika, Togo, Atakpamé, vor 1911
Abmessungen
37 x 30 x 31 cm
Inventarnummer
MAf 20416
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die Trommel wurde aus Holz gefertigt, einseitig mit Tierhaut bespannt, sowie mit gedrehten Tierhautschnüren mit Knochen umspannt. Es handelt sich um eine heilige Trommel. Die Knochen zeigen, dass sie eingeweiht wurde und somit einen Status von Spiritualität und Lebensmoral innehat. Man schlägt sie zu besonderen Momenten. (Dr. Ohiniko M. Toffa) "Normale" Menschen haben keinen Zugang zu solch einem Objekt. Jede Gesellschaft hat ihre soziale Intimität, die eine religiöse Autorität oder der König schützen muss, bspw. in Kriegszeiten. Ein Fremder hat nur Zugang zu dieser sozialen Intimität und zu solch einem Objekt, wenn er eingeweiht wurde oder er die Regeln der Gruppe gebrochen hat. Grunitzky war mit sechs Frauen in Westafrika verheiratet, u.a. einer Frau aus einer königlichen Familie, sodass er leichteren Zugang zu solch sensiblen Objekten hatte. (Dr. Emery P. Effiboley) Harry Grunitzky (1873-1912) war ab 1897 als Kaufmann, ab 1904 im Hamburger Unternehmen Boedecker & Meyer, vorrangig in Lomé tätig, wo er auch verstarb. Er wurde als sog. außeramtliches Mitglied von 1907 bis 1912 im Gouvernmentsrat in Lomé eingebunden. Laut aktuellem Forschungsstand profitierte er stark vom deutschen Kolonialbesitz, z.B. indem er sich Objekte aneignete, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Es ist wahrscheinlich, dass Grunitzky als Kaufmann Objekte von anderen Kolonisatoren gekauft, eingetauscht oder geschenkt bekommen hat. Es ist auch nicht auszuschließen, dass er sich Objekte, v.a. heilige oder Objekte, die hochrangigen Personen gehörten, mit Gewalt bzw. gegen deren Willen angeeignete. Die Trommel stammt laut Katalogzettel aus Atakpamé. Auf dem Katalogzettel befindet sich auch eine Zeichnung der Trommel, die hier als „Schädeltrommel“ bezeichnet wird, auf der ein menschlich aussehender Schädel an der Trommel eingezeichnet ist, am Objekt selbst aber fehlt. Grunitzky verkaufte sie 1911 dem Museum. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 04.01.2023)
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