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Ort, Datierung
Afrika, Togo, Agbodrafo [Porto Seguro], vor 1911
Abmessungen
50 x 37,5 x 24,5 cm
Inventarnummer
MAf 20415
Dieses Objekt ist Teil der Kollektion des Projektes "Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo”: Link der Kollektionsseite.

Die Trommel wurde aus Holz geschnitzt, bemalt, verziert, einseitig mit Tierhaut bespannt, sowie ein menschlicher Schädel und ein halber Nagetierkiefer an ihr befestigt. Dieses religiöse Statusobjekt darf nur von initiierten Personen benutzt werden. Der Schädel könnte ein Hinweis auf eine Religion im Süden, an der Küste Togos, namens Kenessi sein, die für die Opferung von Menschen bekannt ist. In den meisten Fällen opfern sich diese selbst. Anhänger*innen der Religion gelten als äußerst furchtbare Personen und werden von anderen gemieden. (Dr. Ohiniko M. Toffa) "Normale" Menschen haben keinen Zugang zu solch einem Objekt. Jede Gesellschaft hat ihre soziale Intimität, die eine religiöse Autorität oder der König schützen muss, bspw. in Kriegszeiten. Ein Fremder hat nur Zugang zu dieser sozialen Intimität und zu solch einem Objekt, wenn er eingeweiht wurde oder er die Regeln der Gruppe gebrochen hat. Grunitzky war mit sechs Frauen in Westafrika verheiratet, u.a. einer Frau aus einer königlichen Familie, sodass er leichteren Zugang zu solch sensiblen Objekten hatte. (Dr. Emery P. Effiboley) Harry Grunitzky (1873-1912) war ab 1897 als Kaufmann, ab 1904 im Hamburger Unternehmen Boedecker & Meyer, vorrangig in Lomé tätig, wo er auch verstarb. Er wurde als sog. außeramtliches Mitglied von 1907 bis 1912 im Gouvernmentsrat in Lomé eingebunden. Laut aktuellem Forschungsstand profitierte er stark vom deutschen Kolonialbesitz, z.B. indem er sich Objekte aneignete, um diese gewinnbringend im Deutschen Reich zu verkaufen. Es ist wahrscheinlich, dass Grunitzky als Kaufmann Objekte von anderen Kolonisatoren gekauft, eingetauscht oder geschenkt bekommen hat. Es ist auch nicht auszuschließen, dass er sich Objekte, v.a. heilige oder Objekte, die hochrangigen Personen gehörten, mit Gewalt bzw. gegen deren Willen angeeignete. Die Trommel stammt laut Katalogzettel aus Agbodrafo, ehemals Porto Seguro. Grunitzky verkaufte sie 1911 dem Museum. (MVL, Marlena Barnstorf-Brandes, 04.01.2023)
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