Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 81
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
58,5 x 44,5 cm
Inventarnummer
Gal.-Nr. 81
Bronzino ist einer der wichtigsten Künstler des Manierismus in Florenz. Er war Hofmaler von Cosimo I. de' Medici, von dem er im Laufe der Jahrzehnte drei offizielle Porträts im Format der Halbfigur schuf. Diese Bildnisse wurden vom Künstler und dessen Werkstatt in hoher Zahl vervielfältigt, da mit ihnen das Aussehen des Herrschers wie auch sein Machtanspruch systematisch verbreitet wurde. Auch dienten diese Repliken den Medici als diplomatische Geschenke.
Das Dresdener Bildnis beruht auf dem zweiten Porträttypus, den Bronzino erstmals um 1555 malte (siehe Turin, Galleria Sabauda). Der 1555 erkämpfte Sieg über Siena scheint der Anlass für den zweiten Typus gewesen zu sein. Mit diesem Sieg konnte Cosimo seine Herrschaft über das Gebiet der Toskana ausdehnen, was im Wechsel des Darstellungsmodus zum Ausdruck kommt. Statt wie im ersten Typus in Rüstung, ließ er sich von Bronzino nun in repräsentativer Kleidung malen und unterstrich damit seine unangefochtene Stellung als Regent über die gesamte Toskana – zugleich impliziert das Bildnis somit auch eine neue Friedenszeit. Die Kostbarkeit des mantelartigen, fellbesetzen Überwurfs (eine sogenannte Zimarra), das feine goldene Muster des Wamses und der weiße Kragen mit dem floralen Muster sind genauso in ihrer Taktilität zu erfahren wie auch die Stofflichkeit der angeknüpften Ärmel. Das Bild weist die für Bronzino typische Glätte in der malerischen Behandlung der Oberflächen und die Kühle im Kolorit auf. Es besitzt einige sehr qualitative Partien, so dass es unter Bronzinos Mitarbeit in dessen Werkstatt entstanden sein dürfte. Die Inschrift macht deutlich, dass es sich bei dem Dargestellten um den Herzog der Toskana und Siena handelt. Auffällig ist die dynastische Zählung, mit der hier Cosimo I. de‘ Medici als Nachfolger von Cosimo il Vecchio (1389-1464) gewertet wird, der die eigentliche Macht der Medici in Florenz begründete. (Andreas Henning)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bez. oben: COS[das S in das O eingeschrieben]MVS MED.FLOR.ET.SENARVM./DVX.II.
Schatten der Zeit. Giambologna, Michelangelo und die Medici-Kapelle, Ausst.-Kat. Dresden 2018, Skulpturensammlung, hg. von Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Stephan Koja und Claudia Kryza-Gersch, Dresden 2018, S. 176f

Harald Marx und Elisabeth Hipp: Gemäldegalerie Alte Meister Dresden, Bd. 2 Illustriertes Gesamtverzeichnis, Köln 2007, S. 141
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