Gleich in mehrfacher Hinsicht stellt dieser Säbel unter den Beständen der Türckischen Cammer eine Besonderheit dar. Während das Gros der Orientalica der Dresdener Rüstkammer von den möglichen Informationen eines Stückes (Meister, Datierung, Lokalisierung, Auftraggeber und Provenienz) nur einige vorweisen kann, liefern die Inschriften auf der Klinge dieses Säbels bzw. die Inventareintragungen nahezu alle fraglichen Informationen. Die Säbelklinge entstand demnach in der Zitadelle von Damaskus durch die Hände eines aus Hama stammenden Meisters. Auftraggeber war offenbar Sultan Osman II. (1618-1622). Lediglich ein möglicher Schreibfehler des Klingenschmiedes stellt dies in Frage: Während die Klingeninschrift Osman als Sohn von Mehmed bezeichnet, war in Wirklichkeit Sultan Ahmed I. der Vater von Sultan Osman II. Beide Namen unterscheiden sich im Arabischen jedoch nur in einem Buchstaben, was einen Irrtum durchaus denkbar macht. Die Datierung der Klinge ist leider nicht eindeutig. Zu lesen ist die sonst unübliche Formel „im Jahr Allahs“ und die Zahl 17, wobei es sich erneut um einen Schreibfehler handeln könnte. Geht man davon aus, dass stattdessen 27 gemeint ist, war vermutlich das Jahr 1027 der muslimischen Zeitrechnung gemeint (d.h. 29. 12. 1617 bis 18. 12. 1618), was mit dem Beginn der Regierung von Sultan Osman II. zusammentreffen würde. Außergewöhnlich an diesem Säbel ist auch, dass er nachweislich in Damaskus, einem der bedeutendsten orientalischen Klingenschmiedezentren, gefertigt wurde.