Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2685
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
63 x 49 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2685
Vor dunklem Hintergrund tritt frontal beleuchtet das Gesicht von Moritz Retzsch hervor, der sich hier betont einfach in Szene setzt. Den höchsten Grad an Plastizität erreicht dabei die Darstellung seiner Locken. Nach den strengen Moden der Haartracht im 18. Jahrhundert kam mit der Französischen Revolution die Kurzhaarfrisur als Ausdruck der neu gewonnenen Freiheit auf. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts werden die Frisuren wieder stärker formalisiert und folgen darin antiken Vorbildern. Der Dresdner Moritz Retzsch war vor allem als Illustrator tätig. Dabei inszeniert er beispielsweise Goethes "Faust" in engen Interieurs, die bühnenhaft wirken und in denen die Figuren wie Puppen an unsichtbaren Fäden geführt zu werden scheinen. Im Jahr 1816 wird Retzsch Mitglied der Dresdner Kunstakademie und 1824 ebendort zum Professor ernannt.

Lit from the front, the face of Moritz Retzsch looms up against the tenebrous background in a composition that is the epitome of simplicity. The most plastic element is the curl drooping down over his forehead. After the austere hairstyles of the eighteenth century, the French Revolution brought with it a preference for short haircuts expressive of people’s newly gained liberty. The early nineteenth century, however, saw a return to more formal styles modelled on those of the ancients. A native of Dresden, Moritz Retzsch worked mainly as an illustrator. He set Goethe’s "Faust", for example, in cramped interiors that look rather like theatre sets in which the figures resemble puppets on invisible strings. Retzsch became a fellow of the Dresden Art Academy in 1816 and was appointed professor there in 1824.

(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)

Provenienzrecherche: 1940 von Hildebrandt Gurlitt, Hamburg, der Staatlichen Gemäldegalerie Dresden zur Ansicht gegeben (vgl. BArch, R 55/21015, Bl. 82; ebd., Bl. 88). März 1941 von Hildebrandt Gurlitt, Hamburg, im Tausch (über das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda) gegen diverse Werke „Entarteter Kunst“ in Reichseigentum übergegangen (vgl. BArch, R 55/21015, Bl. 86 r-v).
1941 vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda der Staatlichen Gemäldegalerie Dresden als Ausgleich für in den Dresdner Sammlungen beschlagnahmte Werke der „Entarteten Kunst“ überwiesen (vgl. SMB-PK-ZA, I/NG 0863, Bl. 503-507, hierzu Bl. 504 v und Bl. 505 v; SMB-PK-ZA, I/NG 0864, Bl. 12-15, hierzu Bl. 14 v).

Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Gemälde

Dame mit Sonnenschirm (Spaziergang II)

Putz, Leo
Galerie Neue Meister
Weitere interessante Objekte
Dame mit Sonnenschirm (Spaziergang II)
Putz, Leo
Galerie Neue Meister
Albertinum

Der Pieschener Hafen mit Silhouette Dresdens

Wilhelm, Paul
Galerie Neue Meister
Weitere interessante Objekte
Der Pieschener Hafen mit Silhouette Dresdens
Wilhelm, Paul
Galerie Neue Meister
Retzsch, Moritz

Frau Adolf Güntz (verheiratet seit 1834)

Retzsch, Moritz
Gemäldegalerie Alte Meister
Weitere interessante Objekte
Frau Adolf Güntz (verheiratet seit 1834)
Retzsch, Moritz
Gemäldegalerie Alte Meister
Zum Seitenanfang