Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer PhNAm 1056

Comanche-Oberhaupt Quanah Parker mit seiner Frau Toonicey

unbekannt - Fotograf unbekannt - Verlag Henning-Saxon, Frida (20.Jh.) - Sammler
Abmessungen
9,0 x 14,0 cm, Albumseite: 22,5 x 27,5 cm
Inventarnummer
PhNAm 1056
Eine Postkarte mit Darstellung des Comanche-Oberhaupts Quanah Parker (ca. 1845-1911) und Toonicey, einer seiner Frauen. Parker ist nicht zum "Häuptling" gewählt worden, war aber ein respektierter Befehlshaber einer Comanche-Unterabteilung während Kriegszeiten. Er wurde von der US-Regierung als "Oberhäuptling" der verschiedenen Comanche-Abteilungen eingesetzt, nachdem er seine Gruppe auf die Reservation bei Fort Sill, Oklahoma, geführt hatte. Seine Mutter, Cynthia Ann Parker, war eine Euroamerikanierin, die als Kind von den Comanche geraubt worden und adoptiert worden war. Besonders die Comanche sind bekannt dafür, ihre Bevölkerung seit dem späten 18. Jahrhundert trotz Kriegen und Seuchen regeneriert zu haben, indem sie von Mexiko, verfeindeten indigenen Gruppen, oder Euroamerikanern entführte Personen in die eigene Gemeinschaft integrierten (sogenannter "Mourning War", Trauerkrieg).
Parker erlebte den Niedergang der Comanche, die seit c. 1700 von ihrer Grenzlage zwischen spanischen, englischen und französischen Kolonien, später zwischen Mexiko und den USA, profitiert hatten. Ihre Mischökonomie von Raub, Handel und Viehzucht passte sie flexibel an. Allerdings gefährdete die übermäßige Ausrichtung auf die Büffeljagd die Nahrungsgrundlage, was ab c. 1850 wegen Dürre, Überjagen, und der einsetzenden industriellen Ausrottung der Bisons durch weiße Jäger zu Hungernöten und Kriegen führte.
Parker wurde auf der Reservation zum Rancher, er setzte sich für den Erhalt der traditionellen Kultur ein und spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung der Native American Church, einer synkretistischen Mischung aus Christentum und traditioneller Religion (auch Peyote-Religion genannt). Er ist heute eine ambivalente Figur - viele Comanche sehen ihn als Nationalheld, der in der Katastrophe durch selbstbestimmte Anpassung die kulturelle Identität bewahren half; allerdings wirft man ihm auch den Ausverkauf der eigenen Kultur an die Amerikaner vor. (MVL, Frank Usbeck, 01.03.2021)
Kultureller Kontext
Comanche (dargestellte Kultur)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
bez. im Druck o. li.: "[...] and Squaw Too-Nicey.", O. Mi.: "Oklahoma", u. li.: "[...] Germany / Copyright 1908 / [...] Clarke / Oklahoma, [...] Okla."
Creditline
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Fotografie

Sultan Mahmud II. (1785-1839)

unbekannt
Gemäldegalerie Alte Meister
Weitere interessante Objekte
Sultan Mahmud II. (1785-1839)
unbekannt
Gemäldegalerie Alte Meister
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Alter Mann der Quechua - Heilrituale der Kallavaya

Rösing, Ina
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Alter Mann der Quechua - Heilrituale der Kallavaya
Rösing, Ina
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
unbekannt

Boot auf dem Yumotosee

unbekannt
Museum für Völkerkunde Dresden
Weitere interessante Objekte
Boot auf dem Yumotosee
unbekannt
Museum für Völkerkunde Dresden
Zum Seitenanfang