Landschaftszene im südlichen Arizona. Das Bild wird von zwei Riesenkakteen, den sogenannten Saguaros, vor felsigem Hintergrund dominiert. Im Schatten der Kakteen sind zwei bewaffnete Männer zu erkennen. Saguaros können c. 12 Meter hoch und mehr als 150 Jahre alt werden. Sie wiegen dann mehrere Tonnen. Die "Arme" wachsen erst ab einem Alter von c. 70 Jahren. Die "Falten" an der Vertikalachse blähen sich auf, wenn die Pflanze bei Regen Wasser in sich speichert. Lokale indigene Gruppen wie die Tohono O'odham (Papago) nutzen die Pflanze bis heute - Aus Früchten, Blüten und Samen werden Lebensmittel (z.B. Sirup oder der in Zeremonien verwendete Fruchtwein) hergestellt, aus den verholzten "Rippen" abgestorbener Kakteen baut man unter anderem Erntestöcke, um an die oben auf den Saguaros wachsenden Früchte heranzukommen. Trotz strenger Schutzbestimmungen arbeitet die Parkverwaltung der Saguaro National Parks westlich und östlich von Tucson, Arizona mit den indigenen Gemeinden zusammen, um ihnen die Erntetradition zu ermöglichen und gleichzeitig von deren ethnobotanischen Traditionen und Wissen für das Parkmanagement zu lernen.
Leo Josef Nagy, Sammler eines Konvoluts von Fotografien aus Südamerika, war Hauptmann und starb am 9. Januar 1913 in Dresden. Insgesamt 336 Positive mit Motiven aus Mexiko, Kuba, Haiti, Brasilien, Paraguay, Argentinien, Chile und Peru vermachte er dem Museum für Völkerkunde Leipzig. Darunter befinden sich neben Fotografien unbekannter Bildautoren Ansichten argentinischer Städte von F. C. Moody, Aufnahmen des Franzosen Alfred Briquet, einer der ersten kommerziellen Fotografen in Mexiko, und kubanische Landschaften, Stadtansichten und Genreszenen des Brasilianers Marc Ferrez. Zu den Besonderheiten der Sammlung zählen 53 Albuminpapierabzüge, die auf den Elsässer Charles J. Kroehle (1876–1900) und den gebürtigen Dresdner George Huebner (1862–1935) zurückgehen. (MVL, Frank Usbeck, 12.01.2021)